Pünktlich zum Ferienstart werden SMS und Handy-Gespräche aus dem EU-Ausland deutlich billiger. Von diesem Mittwoch an (1. Juli) kosten abgehende Anrufe nur noch 43 Cent pro Minute und eingehende Gespräche 19 Cent. Das sind Abschläge von sieben beziehungsweise elf Prozent. Bei SMS gilt ein Höchstpreis von 11 Cent. Hinzu kommt in Deutschland jeweils noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Bisher liegen die Preise für Kurznachrichten im EU-Schnitt bei 29 Cent, in einigen Ländern verlangen die Betreiber sogar bis zu 80 Cent.
Die Verbraucher können vereinbaren, dass die Verbindung ab einem bestimmten Betrag wie etwa 50 Euro automatisch getrennt wird. Damit sollen "Schock-Rechnungen" vermieden werden. Außerdem müssen Gespräche nach der ersten halben Minute pro Sekunde abgerechnet werden. Verbraucherschützer warnen jedoch: Um die Einnahmeausfälle zu begrenzen, versuchen die Handy-Betreiber die Nutzer mit speziellen Reiseangeboten zu ködern, für die die neuen Preisobergrenzen der EU-Kommission nicht gelten.
Von Juli 2010 an gelten dann Höchsttarife von 39 Cent für Anrufe und 15 Cent für angenommene Gespräche. Ein Jahr später sind es 35 Cent beziehungsweise 11 Cent. Datenübertragungen von einem EU-Land in ein anderes liegt die Obergrenze bei einem Euro je Megabyte. Von Juli 2010 an gelten 80 Cent und 2011 dann 50 Cent (jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer). Die EU-Kommission schätzt das Einsparvolumen auf mehrere Milliarden Euro.
Bereits seit Juli 2007 gilt ein "Eurotarif" für Handygespräche, der Obergrenzen für die sogenannten Roaming-Gebühren vorsieht, also den Preisen für die Handy-Nutzung im Ausland. Die neue Verordnung gilt bis Ende Juni 2012.