Unlimitierte Musik als Beigabe zu Nokia-Handys

Teilen

Unter Druck gesetzt von illegalen Musikdownloads und den zurückgehenden CD-Verkäufen suchen Labels seit Jahren neue Wege, um die Konsumenten zum Bezahlen für Musik zu bewegen. Nun gibt es Musik als Beigabe zum Handykauf: Nokia hat auch in Österreich das neuartige Angebot "Comes With Music" präsentiert, bei dem der unbegrenzte Download und Konsum von 6 Mio. Songs auf PC und Handy für ein Jahr im Kaufpreis des Gerätes enthalten ist. Diese Musik kann man dann laut Nokia "für immer" behalten und anhören. Wobei "für immer" sich offenbar am kurzen Zeitbegriff der IT-Branche orientiert.

Nach 1 Jahr muss man entweder ein neues "Comes With Music"-Handy kaufen oder eine bisher noch nicht festgesetzte Summe per Kreditkarte begleichen, um weiter Musik zum Nulltarif downloaden zu können. Tut man das nicht, dann können die bis dahin heruntergeladenen Songs noch für 2 Jahre auf neue PCs und Handys übertragen werden, dann ist beim nächsten Gerätewechsel "für immer" vorbei.

Denn auch wenn das Nutzungsrecht unbegrenzt ist, können die durch digitales Rechtemanagement (DRM) geschützten Musikdateien dann nicht mehr auf neue Geräte übertragen werden. Die über "Comes With Music" auf PC und Handy geladene Musik kann nicht auf CD gebrannt werden.

Österreich ist das zwölfte Land, in dem "Comes With Music" gestartet wird, erläuterte Greig Williams von Nokia. International seien bisher 24 Mio. Songs heruntergeladen worden, der durchschnittliche User lade 12 Tracks pro Tag auf PC und Handy. In Österreich gibt es "Comes With Music" entweder mit einem A1-Vertrag (das Nokia 5800 gibt es dann ab 149 Euro) oder ohne Bindung im Fachhandel (Nokia 5530 um 399 Euro).

Unbegrenzt Musik auf PC

Erwirbt man so ein Gerät, schließt es an den PC an und gibt einen beigefügten Code ein, dann "verschwinden im Nokia Music Store die Preise", schilderte Martin-Hannes Giesswein von Nokia. Ab da kann man unbegrenzt Musik auf PC herunterladen bzw. so viele Musikdateien aufs Handy, wie der jeweilige Datentarif hergibt.

Für Giesswein ist dies eine "völlig neue Art, Musik zu erleben", die sich deutlich von Abosystemen mit monatlichen Gebühren unterscheide. Und auch 85 Prozent all jener, die illegal Musik downloaden, würden im Rahmen eines All-You-Can-Eat-Modells für Musik bezahlen, sagte Williams.

Jedoch erwirbt man bei Downloads via "Comes With Music" (das am Mittwoch mit bunt gekleideten Straßenmusikanten auf der Mariahilfer Straße beworben wurde) nicht alle Rechte (etwa auf CD brennen oder auf mehrere Geräte kopieren), die sonst im Noka Music Store dabei sind. Auf Fragen nach weiteren Details (etwa den Folgekosten ab dem zweiten Jahr) meinte Williams, dass sich das Angebot im Laufe der kommenden Monate "entwickeln" werde.

Zu den anfallenden Datenkosten beim Download via Handy sagte Williams, dass die meisten Songs wohl ohnehin am PC (der Store funktioniert nur unter Windows) heruntergeladen werden und dann aufs Handy gespielt werden. Mit einem 1-Gigabyte-Datentarif könne man rund 250 Songs pro Monat direkt auf das Handy laden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.