Der deutsche Energieversorger EnBW will sich zur Finanzierung des Konzernumbaus von zahlreichen Beteiligungen trennen. Das Verkaufsprogramm werde von ursprünglich 1,5 Mrd. Euro auf 2,7 Mrd. Euro aufgestockt, erklärte EnBW-Chef Frank Mastiaux am Montag. Die EnBW hält knapp ein Drittel am niederösterreichischen Versorger EVN und ist damit nach dem Land Niederösterreich zweitgrößter Aktionär.
In den Umbau des stark auf Atomkraft ausgerichteten Konzerns will Mastiaux mehr als sieben Mrd. Euro stecken. Bis zum Jahr 2020 werde der drittgrößte deutsche Stromversorger 3,5 Mrd. Euro zusätzlich in den Ausbau der Windkraft sowie drei Milliarden ins Netzgeschäft investieren.
"Leider ist es so, dass viele unserer Aktivitäten noch mehr im Gestern verhaftet sind als im Morgen, das müssen wir dringend ändern", sagte der EnBW-Chef. Der seit Oktober amtierende Mastiaux will das Unternehmen, das überwiegend in staatlicher Hand ist, mit dem Umbauprogramm "EnBW 2020" grundlegend neu ausrichten.
Der Energiekonzern betreibt in Neckarwestheim, Obrigheim und Philippsburg fünf Kernreaktoren. Zwei davon sind bereits abgeschaltet.