Trotz Mega-Umsatz

Entlassungs-Welle: Microsoft streicht 9.000 Arbeitsplätze

Der US-Technologiekonzern Microsoft hat im laufenden Jahr starke Geschäftszahlen vorgelegt – trotzdem müssen rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit ihren Arbeitsplatz abgeben.  

Besonders auffällig: Die Kündigungen erfolgen ausgerechnet in einer Phase, in der Microsoft massiv auf Künstliche Intelligenz setzt und mit neuen Technologien hohe Gewinne erzielt. Viele fragen sich: Wie passt das zusammen?

Gewinne steigen, Arbeitsplätze fallen weg

Microsoft konnte im letzten Geschäftsquartal – also im Zeitraum von Januar bis März 2025 – einen deutlichen Zuwachs beim Gewinn und Umsatz verzeichnen. Der Reingewinn stieg um 18 Prozent auf rund 25,8 Milliarden US-Dollar (etwa 24 Milliarden Euro, Stand Juli 2025), während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 70,1 Milliarden US-Dollar (rund 65,2 Milliarden Euro) anwuchs.

Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 3,65 Billionen US-Dollar (ca. 3,4 Billionen Euro) liegt Microsoft auf Platz zwei der weltweit wertvollsten börsennotierten Unternehmen – direkt hinter Nvidia, einem weiteren Technologiekonzern aus den USA.

Entlassungswellen seit Jahresbeginn

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen wurde bereits mehrfach Personal abgebaut. Anfang des Jahres fielen rund 2.000 Stellen weg, im Mai waren es mehr als 6.000, und im Juni nochmals etwa 300. Nun bestätigte Microsoft eine weitere große Entlassungsrunde – rund 9.000 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz. Das entspricht knapp vier Prozent der gesamten Belegschaft, die weltweit bei etwa 228.000 Personen liegt.

Eine genaue Aufschlüsselung, welche Abteilungen betroffen sind, gab es nicht. Aus verschiedenen US-Medienberichten, darunter Gizmodo und die Seattle Times, geht jedoch hervor, dass auch die Gaming-Abteilung, zu der etwa Xbox gehört, betroffen ist.

KI verändert nicht nur den Arbeitsalltag

Ein Grund für die Kündigungen dürfte die zunehmende Automatisierung durch Künstliche Intelligenz sein. Wie Microsoft-CEO Satya Nadella auf einer Konferenz von Meta (einem US-Unternehmen, zu dem auch Facebook gehört) erklärte, stammen mittlerweile 20 bis 30 Prozent der bei Microsoft eingesetzten Codes von KI-gestützten Tools. Bis zum Jahr 2030 soll dieser Anteil laut Prognosen sogar auf 95 Prozent steigen – das erklärte Microsoft-Technologiechef Kevin Scott.

Mit anderen Worten: Aufgaben, die früher von Menschen übernommen wurden, erledigt nun Software. Und das hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitsplätze. Microsoft investiert Milliarden in KI-Anwendungen – vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit OpenAI, dem Entwickler von Systemen wie ChatGPT. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei anderen Technologieunternehmen. So sagte etwa Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski (Klarna ist ein Online-Bezahldienst aus Schweden), dass sein Unternehmen durch KI die Zahl der Beschäftigten um 40 Prozent reduzieren konnte.

Danksagung statt Jobgarantie

Die Betroffenen werden von Microsoft nicht einfach vor die Tür gesetzt. In einer internen Mitteilung von Phil Spencer, dem Chef von Microsofts Gaming-Sparte, wurde den gekündigten Beschäftigten nahegelegt, sich auf andere offene Stellen im Unternehmen zu bewerben. Ihre Bewerbungen würden dabei bevorzugt behandelt.

 

 

 

 

„Vielen Dank an alle, die unsere Kultur, unsere Produkte und unsere Community geprägt haben. Wir werden mit tiefer Wertschätzung und Respekt für alle voranschreiten, die zu diesem Weg beigetragen haben.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten