Frühjahrsprognose

EU-Wirtschaftsprognose für Österreich da

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EU-Frühjahrsprognose: Österreichs BIP 2018 auf 2,8 Prozent revidiert

Österreichs Wirtschaftswachstum wird nach der EU-Frühjahrsprognose im laufenden Jahr mit 2,8 Prozent geringfügig schwächer ausfallen als noch in der Winterprognose vom Februar mit 2,9 Prozent vorausgesagt. Auch für 2019 gibt es eine kleine Herabsetzung - von 2,3 Prozent aus der Winterprognose auf 2,2 Prozent, wie die EU-Kommission am Donnerstag bekanntgab.

Insgesamt bleibt sowohl für die EU als auch die Eurozone die Erwartung unverändert. Die EU-28 und die Währungsunion können im laufenden Jahr wie bisher mit einem BIP von 2,3 Prozent rechnen, für 2019 ist die Prognose mit 2,0 Prozent in beiden Gebieten ebenfalls unverändert.

"Aufschwung mit solidem Tempo"

Die EU-Kommission hat bei der Präsentation der Frühjahrsprognose am Donnerstag von einem "Aufschwung mit solidem Tempo" gesprochen. Das größte Risiko für rosige Aussichten sei nur der Protektionismus, wurde auf die Probleme mit US-Strafzöllen verwiesen. 2017 habe es mit 2,4 Prozent die höchsten Wachstumsraten für EU und Eurozone seit zehn Jahren gegeben.

Dieser Trend dürfte sich 2018 fortsetzen und 2019 nur leicht nachlassen. Erwartet werden 2,3 Prozent BIP für das laufende Jahr sowohl in der EU-28 als auch in der Eurozone und 2,0 Prozent in beiden Gebieten für das nächste Jahr. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, sowie EU-Währungskommissar Pierre Moscovici verwiesen darauf, dass der private Konsum nach wie vor stark sei. Gleichzeitig hätten Exporte und Investitionen zugenommen. Die Arbeitslosigkeit gehe weiter zurück und befinde sich auf Vorkrisenniveau.

Allerdings gebe es in höherem Maß externe Risikofaktoren, die sich verstärkt hätten und sich auch stärker negativ auswirkten. Dabei verwies die Brüsseler Behörde auf die zuletzt wachsende Finanzmarktvolatilität, die zu einem dauerhafteren Phänomen werden könnte, das zur Unsicherheit beitrage. Zu den USA heißt es, dass die Eskalation des Handelsprotektionismus "eindeutig eine Gefahr für die Entwicklungsperspektiven der Weltwirtschaft darstellt".

Positive Entwicklung beim Abbau der Defizite 

Gleichzeitig wurde von der Kommission die positive Entwicklung beim weiteren Abbau der Defizite und der Schuldenstände in den Ländern verwiesen. So liege das Budgetdefizit im Euroraum im Durchschnitt derzeit bei weniger als einem Prozent des BIP und dürfte im laufenden Jahr in allen beteiligten Ländern der Währungsunion unter die 3-Prozent-Marke fallen. Mosocivi meinte, das Defizit in der Eurozone dürfte heuer auf 0,7 Prozent des BIP fallen.
 
Dombrovskis sagte, der Wirtschaftsaufschwung werde sich in Europa heuer und 2019 mit solidem Tempo fortsetzen, sodass weitere Arbeitsplätze geschaffen werden können. Aber es sollte die günstige Konjunkturlage genützt werden, um die Volkswirtschaften widerstandsfähiger zu machen. Dabei nannte Dombrovskis die Bildung von Kapitalpuffer, eine Reform der Volkswirtschaften zur Förderung von Produktivität und Investitionen.

Kommission frohlockte

Die Kommission frohlockte auch angesichts des Rückgangs der Arbeitslosigkeit. Diese gehe weiter zurück und dürfte noch abnehmen. 2017 sei sie in der EU noch bei 7,6 Prozent gelegen, heuer gehe sie auf 7,1 Prozent zurück und nächstes Jahr werde eine weitere Reduktion auf 6,7 Prozent greifen. Für die Eurozone sei davon auszugehen, dass von 9,1 Prozent im Vorjahr ein Rückgang auf 8,4 Prozent 2018 und auf 7,9 Prozent 2019 erreicht werde.
 
Beim Defizit freut sich die Brüsseler Behörde, dass 2018 offenbar alle EU-Staaten ihre Quote unter das Maastricht-Kriterium von drei Prozent drücken können. Die Prognose selbst zeigt für das Haushaltsdefizit in der EU-28 einen Rückgang auf 0,8 Prozent für das laufende Jahr, das sich auch 2019 nicht ändern sollte. Allerdings wurde für 2018 ein einziges Land - Rumänien - noch mit minus 3,4 Prozent und damit über der Maastricht-Grenze ausgewiesen. Österreichs Defizit liegt demnach für heuer bei 0,5 Prozent und sinkt 2019 auf 0,2 Prozent.
 
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