G-8-Treffen sowie positive Vorgaben aus Asien stützend.
Europas Leitbörsen sind mehrheitlich mit Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Um 10.50 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.309,86 Punkten, das entspricht einem Plus von 38,64 Einheiten oder 0,62 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 26,2 Einheiten oder 0,50 Prozent auf 5.293,86 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg 8,31 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 2.153,00 Punkte. Dabei wurde das Treffen der G-8-Industrienationen am Wochenende von Marktseite als stützend eingestuft.
Bei dem Gipfeltreffen am vergangenen Wochenende hatten sich die wichtigsten westlichen Wirtschaftsmächte und Russland für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone ausgesprochen. Zudem zeigten sich die Vorgaben aus Asien mehrheitlich im grünen Bereich, nachdem sich der chinesische Premierminister Wen Jiabao für geldpolitische Lockerungen zur Unterstützung der Wirtschaft ausgesprochen hatte.
Ein europäischer Branchenvergleich wies nahezu für alle Sektoren zumindest leichte Zugewinne aus, die höchsten Profite im frühen Handel konnte der Rohstoffsektor mit plus 2,12 Prozent einfahren. Einzig die Öl- und Gasbranche lag mit minus 0,04 Prozent geringfügig der Verlustzone.
Unter den Einzelwerten lagen Nokia mit einem Aufschlag von 5,29 Prozent auf 2,348 Euro an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Ebenso zeigten sich ArcelorMittal (plus 3,51 Prozent), Saint-Gobin (plus 3,30 Prozent) und Intesa SanPaolo deutlich fester. Am unteren Indexende lagen hingegen BBVA, die 0,55 Prozent auf 4,916 Euro verloren. Auch die Aktien des spanischen Konkurrenten Banco Santander gaben 0,50 Prozent auf 4,553 Euro nach. Vergangenen Freitag hatte die Ratingagentur Moody's ihre Bewertung der Bonität von 16 spanischen Geldhäusern gesenkt.
Siemens lagen etwas freundlicher mit plus 0,52 Prozent bei 66,36 Euro. Ein chilenisches Konsortium hat bei dem deutschen Technologieriesen Windturbinen für einen Energiepark bestellt. Die Münchner sollen demnach 50 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 115 Megawatt (MW) liefern. Zudem sollen sie für die Auftraggeber Pattern Energy, Ashmore Energy International und Antofagasta Minerals den Park nördlich von Santiago fünf Jahre lang warten. Die Order ist nach einer gängigen Faustformel mehr als 115 Mio. Euro schwer. Das Projekt ist für Siemens das erste seiner Art in dem südamerikanischen Land und soll 2014 ans Netz gehen. Die Deutsche Bahn fordert jedoch laut "Bild am Sonntag" für die verspätete Auslieferung von 16 ICE-3-Zügen 45 bis 50 Mio. Euro Schadensersatz von Siemens und damit deutlich mehr als bisher kolportiert.
Im Londoner "Footsie"-Index rutschten Ryanair um 6,05 Prozent auf 3.803,00 Pence ab. Nach einem Rekordgewinn stellt sich Europas größter Billigflieger auf einen massiven Ergebnisrückgang ein. Gründe sind die Euro-Schuldenkrise und hohe Treibstoffkosten, wie das Management mitteilte. Im Geschäftsjahr 2011/12 bis Ende März verdiente die Airline netto 503 Mio. Euro, ein Plus von 25 Prozent. Analysten hatten im Schnitt 491 Mio. Euro erwartet. Im neuen Geschäftsjahr werde der Überschuss voraussichtlich nur noch zwischen 400 und 440 Mio. Euro liegen, teilte die Fluglinie mit.
Zahlreiche Analysten-Neubewertungen lagen laut der Nachrichtenagentur dpa-AFX für ThyssenKrupp vor, die mit plus 3,12 Prozent auf 15,355 Euro an die Indexspitze im deutschen Leitindex DAX vorrückten. So hob die Schweizer UBS ihr Anlagevotum auf 'Neutral', senkte jedoch das Kursziel von 17,0 auf 16,0 Euro. JPMorgan beließ das Votum bei 'Overweight', schraubte jedoch das Kursziel von 26,0 auf 21,0 Euro herab und die WestLB erhöhte ihr Votum von 'Neutral' auf die Kaufempfehlung 'Add'.