Europas Leitbörsen nach leichten Dämpfer im Plus

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Die Aktienmärkte schossen zunächst heute Vormittag nach oben als Reaktion auf die Mitteilung der ukrainischen Präsidialverwaltung zur dauerhaften Waffenruhe im Konfliktgebiet Donbass. Mittlerweile hat die Behörde die Meldung korrigiert und zum "Regime der Feuerpause" revidiert. Die Märkte gaben darauf hin nach. Der Euro-Stoxx-50 gewann 39,71 Einheiten oder 1,25 Prozent auf 3.220,00 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.10 Uhr mit 9.622,51 Punkten und einem Plus von 115,49 Einheiten oder 1,21 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London gewann 55,78 Zähler oder 0,82 Prozent und steht nun bei 6.884,95 Stellen

Nach einem Telefonat von Kremlchef Wladimir Putin mit Präsident Petro Poroschenko hatte das Präsidialamt in Kiew zunächst mitgeteilt, die beiden Staatschefs hätten sich auf eine ständige Waffenruhe in der Ostukraine geeinigt. Kremlsprecher Dmitri Peskow dementierte dies. Russland könne solche Vereinbarungen nicht treffen, weil es keine Konfliktpartei sei, sagte er. Die beiden Staatschefs hätten allerdings über Schritte für eine Lösung des Konflikts beraten, sagte Peskow.

Die EU-Kommission hat nun einen neuen Antrag zu weiteren Sanktionen gegen Russland vorgebracht. Am selben Tag beraten die EU-Botschafter in Brüssel die neuen Maßnahmen. Entscheidungen sind heute Mittwoch keine zu erwarten, hieß es in EU-Ratskreisen.

Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone im August stärker eingetrübt als zunächst gedacht. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,3 Punkte auf 52,5 Zähler. Die Stimmung trübte sich sowohl in der Industrie als auch im Bereich Dienstleistungen ein. Im Gegensatz dazu wurde die USA wettbewerbsfähiger. Im Wettbewerbsindex 2014, den das Weltwirtschaftsforum (WEF) verbesserten sich die USA um zwei Plätze auf Rang 3 und überholte damit Deutschland und Finnland.

Vier Chiphersteller sollen sich nach Angaben der EU-Kommission abgesprochen und damit Verbraucher und Unternehmen geschadet haben. Gegen drei der Firmen verhängte die Brüsseler Behörde eine Geldbuße von insgesamt 138 Millionen Euro. Dazu gehört auch das deutsche Unternehmen Infineon, das knapp 82,8 Millionen Euro zahlen soll. Infineon wies sämtliche Vorwürfe als unbegründet zurück und will sich gerichtlich dagegen wehren. Betroffen sind Smartcard-Chips, die etwa in SIM-Karten von Handys, Bankkarten oder Pässen vorkommen. Zwischen September 2003 und September 2005 stimmten sich laut EU-Kommission neben Infineon noch drei weitere Unternehmen ab. Die Titel des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon notierten mit plus 0,81 Prozent auf 9,05 Euro. Philips aus den Niederlanden sollen 20,1 Mio. Euro zahlen. Philips-Titel stiegen 0,99 Prozent auf 23,35 Euro.

SAP verblieben nach Spekulationen über eine Milliardenübernahme weiter im Minus bei 1,40 Prozent. Auch Vivendi Universal gab 0,15 Prozent nach.

Die Bankenbranche hält sich wacker an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Societe General stiegen 2,94 Prozent, Deutsche Bank 2,80 Prozent und Unicredit 2,54 Prozent.

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