Europas Leitbörsen schließen mehrheitlich fester

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Die europäischen Leitbörsen sind am heutigen Mittwoch mehrheitlich fester aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verteuerte sich um 3,91 Einheiten oder 0,12 Prozent auf 3.193,13 Zähler.

Die Stimmung der Verbraucher hat sich im Juli sowohl in der gesamten EU als auch in der Eurozone eingetrübt. Das Barometer für die Konsumlaune sank in den 28 EU-Staaten gegenüber Juni um 1,2 Punkte auf nunmehr minus 5,5 Punkte. In der Währungsunion gab es einen Rückgang um 0,9 auf minus 8,4 Punkte, teilte die EU-Kommission mit. Viele Krisenländer im Währungsraum lassen die lange Rezession nach der Schuldenkrise Schritt für Schritt hinter sich. Die Inlandsnachfrage hinkt der Erholung bisher aber noch hinterher, vor allem wegen der hohen Arbeitslosigkeit.

Im London enthüllte das veröffentlichte Protokoll zur geldpolitischen Sitzung der Bank of England Differenzen der Währungshüter über den Zeitpunkt der Zinserhöhung. Jedoch wurde die Entscheidung, den Niedrigzins von 0,5 Prozent beizubehalten, noch einstimmig getroffen. Die meisten Ökonomen rechnen mit einer Zinserhöhung erst für März 2015, manche allerdings bereits zum Jahresende.

Litauen bekam grünes Licht für die Aufnahme in die gemeinsame Währungsunion aus Brüssel. Die EU-Minister legten auch den Wechselkurs fest, wonach 3,45280 litauische Litas 1 Euro entsprechen. Litauen führt am 1. Jänner kommenden Jahres als 19. EU-Land den Euro als Landeswährung ein. Nach derzeitigem Stand dürfte Litauen erst einmal das letzte Neumitglied im Euroraum bleiben. Keiner der sieben weiteren Kandidaten Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden erfüllt laut Berichten derzeit alle Kriterien.

Bei den Einzeltiteln standen Quartalszahlen von Daimler im Fokus. Nach guter Vorlage des Geschäftsberichts zum zweiten Quartal haben die Daimler-Titel ins Minus gedreht. Anleger könnten im Tagesverlauf Gewinne mitgenommen haben. Die Titel stürzten von einem Tageshoch bei 67,80 Euro auf schlussendlich minus 0,77 Prozent bei 65,58 Euro. Volkswagen notierte bei plus 0,80 auf 183,75 Euro.

In der Luftfahrtbranche ragten die Aktien von Airbus heraus mit plus 1,17 Prozent und profitierten von Aussichten auf einen Auftrag der Hawaiian Airlines. Die Papiere der Lufthansa machten ihre Verlaufs-Verluste wett und notierten mit plus 0,72 Prozent auf 14,63 etwas fester. Im Frühhandel hatte eine Studie von Nomura belastet.

Hingegen gerät die Bankenbranche ins Taumeln. Nach einem Medienbericht über eine harsche Kritik der US-Notenbank Fed fiel die Deutsche Bank ans Ende des Euro-Stoxx-50, konnten jedoch im Verlauf auf 26,48 Euro mit minus 0,66 Prozent ausgleichen. In Portugal musste die Banker-Dynastie Espirito Santo eine weitere ihrer Holding-Gesellschaften am Dienstagabend Insolvenz anmelden. In Rioforte sind die Beteiligungen der Familie außerhalb der Finanzbranche gebündelt. Portugals wichtigste Privatbank wählte den deutschen Branchenprimus dazu aus, ihr bei der Optimierung ihrer Bilanzstruktur zu helfen. Dies teilte die BES der Börsenaufsicht CMVM in Lissabon mit.

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