Export brach 2009 um ein Fünftel ein

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Die Wirtschaftskrise hat 2009 tiefe Spuren auch in Österreichs Außenhandelsbilanz gezogen. Um nahezu ein Fünftel eingebrochen ist das Exportvolumen. Das war der stärkste prozentuelle Rückgang, den die Statistik Austria seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 berechnet hat, wie die Statistiker am Freitag der APA sagten.

Bei den Importen gab es ebenfalls zweistellige Einbrüche. Seit der Jahrtausendwende hatte es bisher nur einmal, 2002, rückläufige Importe gegeben. In absoluten Zahlen sind die Ausfuhren aus Österreich 2009 um 19,9 Prozent auf 94,17 Mrd. Euro gesunken. Die Importe fielen um 18,2 Prozent auf 97,83 Mrd. Euro zurück. Damit wies die österreichische Warenverkehrsbilanz nach vorläufigen Daten der Statistik Austria 2009 ein Defizit von 3,66 Mrd. Euro auf. Im Jahr davor lag das Außenhandelsdefizit bei 2,04 Mrd. Euro.

Aus den Mitgliedstaaten der EU bezog Österreich 2009 Waren im Wert von 71,56 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 18,7 Prozent entspricht. Der Wert der in diese Länder exportierten Waren lag bei 66,97 Mrd. Euro, das ist um 21 Prozent weniger als 2008. Einzig die Handelsbilanz mit Drittstaaten fiel 2009 positiv aus. Nach vorläufigen Daten fiel der Außenhandel hier bei den Importen mit 26,27 Mrd. Euro um 16,7 Prozent und bei den Exporten mit 27,2 Mrd. Euro um 16,9 Prozent niedriger aus.

Gegen Jahresende haben sich Österreichs Exporte immer mehr erholt. Im Dezember verringerten sich die heimischen Ausfuhren nur noch um 1,8 Prozent auf einen Wert von 7,52 Mrd. Euro. Im November lag das Minus bei 2,5 Prozent, in den Monaten davor dagegen bei knapp 20 Prozent. Die Einfuhren erreichten im Dezember 2009 8,27 Mrd. Euro und verzeichneten ein Minus von 3,7 Prozent gegenüber Dezember 2008.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl will auf den Zug des wieder zunehmenden Welthandels aufspringen und bereits heuer wieder die Exportmarke von 100 Mrd. Euro in Österreich überschreiten. Das wäre ein Plus von zumindest sechs Prozent. Nach einem Rückgang werde "der Weg zurück steinig", wie Leitl sagte. "Wir werden aber Tempo machen, um wieder auf einen Erfolgskurs zurückzukehren", betonte er.

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