Professionelle EZB-Beobachter werden in ihrer Einschätzung immer optimistischer. Auch der Konjunkturabsturz 2009 dürfte etwas geringer ausfallen. Laut der vierteljährlichen Umfrage der Notenbank unter Analysten ihrer Geldpolitik rechnen diese 2010 mit einem Zuwachs des BIP in der Euro-Zone von 1,0 %.
Bei der letzten Umfrage vor 3 Monaten hatten die Experten nur ein marginales Wachstum von 0,3 % prognostiziert. In diesem Jahr wird die Konjunktur zwar auf Tauchstation gehen. Das Minus bei der Wirtschaftsleistung wird jedoch nicht wie bisher erwartet 4,5 %, sondern wohl nur 3,9 % betragen, wie aus den im aktuellen Monatsbericht der EZB enthaltenen Umfragedaten hervorgeht.
2011 erwarten die Analysten ein moderates Wachstum von 1,6 (bisher: 1,5) %. Die Teuerung dürfte nach Einschätzung der Experten trotz der enormen Liquiditätsspritzen der EZB in den kommenden Jahren nicht aus dem Ruder laufen.
Heuer wird die Inflationsrate lediglich 0,3 % betragen, urteilten die befragten Ökonomen. 2010 wird das Preisniveau dann um 1,2 % steigen. Daraus ergibt sich kein Handlungsbedarf für die EZB. Sie richtet ihre Zinspolitik an ihren Inflationsziel einer Teuerungsrate von knapp unter 2 % aus.
Bergab gehen dürfte es nach Meinung der EZB-Analysten 2010 am Arbeitsmarkt, der der Entwicklung bei den Unternehmen traditionell hinterherhinkt. 2009 soll demnach die Arbeitslosenquote in den 16 Euroländern 9,5 % betragen, im kommenden Jahr 10,6 % und 2011 sodann 10,4 %. Langfristig erwarten die Volkswirte, dass sich die Arbeitslosigkeit aber wieder bei einem Niveau von 8,5 % einpendelt.