EZB-Chefvolkswirt - Trotz Japankrise gute Gründe für Zinswende

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Die Katastrophe in Japan hat laut Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Jürgen Stark, die Koordinaten für eine Zinswende in der Euro-Zone nicht grundsätzlich verschoben.

In einem Gespräch mit der japanischen Zeitung "Nikkei" wies Stark darauf hin, dass sich durch den Atom-GAU in Fukushima mittelfristig sogar zusätzliche Inflationsrisiken ergeben könnten: "Japan wird möglicherweise Atomkraft durch andere Energieträger wie Öl oder Erdgas ersetzen. Das könnte die globalen Rohstoffpreise anheizen." Betrachte man das Gesamtbild, habe sich der Inflationsausblick für die Eurozone somit nicht verändert.

Die EZB habe sich zwar nicht auf eine Zinserhöhung im April festgelegt. "Die Bedingungen für eine Normalisierung des geldpolitischen Standpunkts sind aber da. Und es gibt gute Gründe dafür." Das EZB-Direktoriumsmitglied betonte in dem am Freitag geführten Interview zugleich, dass die Inflationserwartungen "noch verankert" seien.

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