Fed könnte noch 2010 Wertpapierverkauf starten

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Die US-Notenbank könnte nach Ansicht eines führenden regionalen Zentralbankchefs noch heuer damit beginnen, Teile der zur Entlastung des Finanzsystems von ihr aufgekauften Wertpapiere wieder abzustoßen. "Wenn alles gut läuft, dann könnte man in der zweiten Jahreshälfte oder so vielleicht einen kleinen Teil davon verkaufen und sehen, wie die Finanzmärkte reagieren", sagte der Präsident der regionalen Fed von St. Louis, James Bullard.

Die Fed beendet Ende März mehrere in der Finanzkrise aufgelegte Ankaufprogramme, darunter das 1,25 Bio. Dollar schwere Programm für immobilienbesicherte Anleihen.

Die Fed und andere Notenbanken hatten wegen der Krise viele Milliarden in die Finanzmärkte gepumpt und in großem Stil Wertpapiere angekauft, um die Bilanzen der Banken zu entlasten. Sie muss nun ihre Bilanz langsam aber sicher wieder bereinigen, wenn sie nicht auf mittlere Sicht einen Inflationsschub riskieren will. Bullard sagte, er erwarte nicht, dass die Programme für forderungsbesicherte Wertpapiere verlängert würden.

Mit Blick auf mögliche Inflationsgefahren erklärte Bullard, die Fed könnte in einem solchen Fall gegebenenfalls eher eine restriktivere Geldpolitik verfolgen. Dies sei selbst dann denkbar, wenn die Arbeitslosigkeit zu diesem Zeitpunkt noch hoch sei.

Da die Fed im Gegensatz zu anderen Notenbanken nicht nur das Ziel hat, stabile Preise sicherzustellen, sondern auch Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum bei ihren Entscheidungen berücksichtigen muss, sind dies überraschende Worte. Der Leitzins in den USA liegt derzeit bei redkordniedrigen 0 bis 0,25 %.

Bullard erwartet, dass die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte um mehr als 3 % wächst. Allerdings werde sich die konjunkturelle Dynamik im Vergleich zum Schlussquartal 2009, als die Wirtschaft in den USA um 5,7 % wuchs, abschwächen. Die Gefahr eines Rückfalls in die Rezession bezeichnete er als "nicht sehr wahrscheinlich".

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