DAX und Co

Europas Börsen schließen im Plus

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Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag überwiegend fester geschlossen.

Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 9,17 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 2.774,50 Zähler. Rohstoffwerte und Versorgertitel hätten für Auftrieb gesorgt so Händler. Es wurde ebenfalls auf Schnäppchenjäger verwiesen, die das günstige Kursniveau zum Einstieg nutzten. Allerdings seien sich Börsianer einig, dass die weltwirtschaftliche Entwicklung und das Thema Griechenland den Markt noch ein Stück weit begleiten werden. Der EZB-Präsident Jean-Claude Trichet deutete die Bereitschaft der EZB an, eine Ablösung griechischer Anleihen durch neue Bonds zu akzeptieren.

Marktbewegende Impulse durch die jüngsten Konjunkturdaten gab es keine. Auch der Handelsstart in den USA hatte keine größeren Auswirkungen. Kurz vor US-Börsenschluss dürfte sich jedoch noch US-Notenbankchef Ben Bernanke zur weiteren Geldpolitik äußern. Mehrheitlich sei man mittlerweile der Meinung, dass die US-Notenbank Fed "nicht ein drittes Mal mit einem Quantitative Easing-Programm auf die Eintrübung der Konjunktur reagieren wird", so Experten der HSH Nordbank.

In London schlossen Aktien von Xstrata mit einem Plus von 1,11 Prozent bei 1.370,50 Pence und auch Vedanta gingen mit einem Plus von 1,07 Prozent bei 2.080 Pence aus dem Handel. Rio Tinto verteuerten sich um 1,23 Prozent auf 4.199 Pence. Der britisch-australische Bergbaukonzern will im laufenden Geschäftsjahr mehr Eisenerz fördern als noch im Vorjahr. Für 2011 peile das Unternehmen weiterhin eine Produktion von mehr als 240 Mio. Tonnen an. Rio Tinto erwartet wie auch die meisten anderen großen Minenbetreiber eine steigende Nachfrage vor allem aus der boomenden Stahlbranche in Asien.

Unter den Gewinnern waren ebenfalls Versorgertitel zu finden, die zuletzt wegen der Atomdebatte zu den größten Verlierern gezählt hatten. RWE stiegen um 2,16 Prozent auf 38,70 Euro und E.on erhöhten sich um 3,15 Prozent auf 19,00 Euro. Die Schweizer Großbank UBS hatte E.on auf die "Key Calls List" gesetzt und erklärt, dass der Markt zu negativ wegen der kurzfristigen Effekte des Ausstiegs aus der Kernenergie sei.

Im Industriebereich zählten Aktien von Alstom mit einem Plus von 1,50 Prozent bei 41,93 Euro zu den größten Gewinnern. Alstom erhielt den Zuschlag für den Bau eines Kraftwerks in Israel im Umfang von 500 Mio. Euro.

Titel von Helikos schlossen mit einem Aufschlag von 3,49 Prozent bei 10,09 Euro im Plus. Das Unternehmen beabsichtige Medienberichten zufolge die Übernahme des Schweizer Technologieunternehmens Exceet Group. Die Aktionäre von Helikos werden gebeten am 1. Juli 2011 über den vorgeschlagenen Zusammenschluss abzustimmen.

Mit einem Plus von 1,40 Prozent bei 7,89 Euro präsentierten sich auch Papiere von Infineon. Der Chiphersteller rechnet dank einer anhaltend hohen Nachfrage von Autoherstellern und Industriekunden in den kommenden Jahren mit konstant hohen Wachstumsraten. Der Konzern gehe langfristig von einem jährlichen Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent aus.

Von Kursverlusten erholt zeigten sich Aktien der Homag Group. Die Deutsche Börse hatte am Vorabend beschlossen, dass Titel von Norma Group und GSW Immobilien in zwei Wochen in den SDAX aufsteigen und dort Papiere der Colonia Real Estate und der Homag Group ersetzen. Homag Group schlossen mit einem Plus von 1,02 Prozent bei 16,82 Euro.

Unter den Verlierern waren Anteilsscheine von Clariant zu finden. Der Schweizer Spezialchemiekonzern steckt sich nach der Milliarden-Übernahme der deutschen Süd-Chemie neue Gewinn- und Umsatzziele. Bis 2015 soll beim Umsatz die Marke von zehn Milliarden Franken geknackt werden. Clariant verloren 2,28 Prozent auf 18,42 Franken.

Lufthansa gingen mit einem Minus von 0,65 Prozent bei 14,44 Euro aus dem Handel und knüpften damit an ihre Kursschwäche seit Anfang Juni an. Laut Händlern bleibt die Stimmung im Sektor gedrückt, nachdem der Weltluftfahrtverband IATA am Vortag die Gewinnprognosen für die Fluggesellschaften gesenkt hatte.

Abgeschlagen präsentierte sich auch BP. Der britische Ölmulti plant einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge den Verkauf der Hälfte seines 50-Prozent-Anteils an dem russischen Joint Venture TNK-BP an den Ölkonzern Rosneft. Dies könnte ein Schritt sein, um den Weg für die geplante Kooperation mit Rosneft doch noch frei zu machen. Russische Oligarchen, die die andere Hälfte des drittgrößten Ölproduzenten TNK-BP halten, hatten den vereinbarten Aktientausch von BP und Rosneft im Volumen von umgerechnet elf Milliarden Euro verhindert. BP notierten mit einem Minus von 0,61 Prozent bei 448,15 Pence.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.734,29     -  12,62       -0,46
 Frankfurt      DAX            7.103,25     +  18,68       +0,26
 London         FT-SE-100      5.864,65     +   1,5        +0,03
 Paris          CAC-40         3.871,92     +   8,52       +0,22
 Zürich         SPI            5.827,97     -  36,98       -0,63
 Mailand        FTSE MIB      20.574,49     +  49,45       +0,24
 Madrid         IBEX-35       10.168,10     +  10,40       +0,10
 Amsterdam      AEX              338,93     -   0,25       -0,07
 Brüssel        BEL-20         2.622,32     +   5,18       +0,20
 Stockholm      SX Gesamt        359,30     -   1,79       -0,50
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.774,50     +   9,17       +0,33
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