Die Katastrophe in Japan steht weiterhin im Fokus der Anleger.
Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag mit Kursabschlägen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index fiel 137,74 Punkte oder 1,15 Prozent auf 11.855,42 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 14,52 Punkte (minus 1,12 Prozent) auf 1.281,87 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 33,64 Einheiten oder 1,25 Prozent auf 2.667,33 Zähler.
Alle Blicke lagen heute auf Japan, kommentierte ein Marktteilnehmer. Es sei vor allem die Unsicherheit bezüglich des Umfanges der Zerstörung nach dem verheerenden Erdbeben einerseits und andererseits die Ungewissheit mit Hinsicht auf die Auswirkungen der beschädigten Atomkraftwerke auf das Land, hieß es. Allerdings konnten die anfänglichen Kursverluste im Handelsverlauf, nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank, kontinuierlich reduziert werden. Der Offenmarktausschuss der Fed bestätigte heute um 19.15 die Markterwartungen und beließ den US-Leitzins unverändert in einem Korridor zwischen 0,0 und 0,25 Prozent.
Unter den gegebenen Umständen büßten insbesondere Aktien von Unternehmen ein, deren Produkte zu einem erheblichen Teil in Japan hergestellt werden. Vor allem Technologiewerte mussten heute herbe Verluste einstecken. So notierten die Chiphersteller Intel (minus 3,17 Prozent auf 20,18 Dollar) und Cisco (minus 2,58 Prozent auf 17,39 Dollar) am unteren Ende des Dow Jones. National Semiconductor verbilligten sich um 2,97 Prozent auf 14,38 Dollar. Texas Instruments hatte indes mitgeteilt, dass einige Werke in Japan beschädigt seien. Das dürfte sich auf die Umsätze im ersten und zweiten Quartal auswirken. Die Titel verloren 1,91 Prozent und schlossen bei 33,90 Dollar.
Auch Versicherungstitel kamen unter Verkaufsdruck. Das Japan-Engagement von Aflac (minus 5,58 Prozent auf 50,89 Dollar), Hartford Financial Services (minus 4,55 Prozent auf 25,60 Dollar) oder MetLife (minus 3,00 Prozent auf 43,40 Dollar) brachte den Papieren deutliche Abschläge ein.
Tief in der Verlustzone notierten über den gesamten Handelstag hinweg die Aktien von Uranproduzenten. Uranium Energy konnten im Verlauf die anfänglichen Verluste teilweise wieder aufholen und verloren schließlich 4,59 Prozent auf 3,74 Dollar. Uranium Resources gingen mit einem Abschlag von 9,71 Prozent auf 1,58 Dollar aus dem Handel.
Titel aus dem Bereich der erneuerbaren Energie konnten hingegen deutlich zulegen. So stiegen First Solar um 8,17 Prozent auf 158,91 Dollar und Trina Solar verteuerten sich um 8,77 Prozent auf 28,28 Dollar. Broadwind Energy gewannen gar 10,40 Prozent auf 1,38 Dollar. Analysten warnen allerdings vor einer Überwertung des Sektors. Es besteht die Sorge mit alternativer Energie allein den Strombedarf nicht abdecken zu können. So müsse damit gerechnet werden, dass die Diskussionen rund um die Atomkraft eher kurzfristiger Natur seien. Sobald diese abflauen würden, müsse dementsprechend mit Gewinnmitnahmen gerechnet werden.