Euro im frühen Handel deutlich erholt

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EUR-USD: Knapp behauptet gegenüber dem Richtkurs vom Donnerstag jedoch deutlich höher gegenüber dem Devisengeschäft in New York. Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,3350 nach 1,3356 USD beim Richtkurs vom Donnerstag.

Der Euro ist in der Nacht noch deutlich unter Druck gekommen und ist bis auf 1,3268 Dollar abgerutscht. Zuletzt hatte die Gemeinschaftswährung im Mai 2009 so tief notiert. In den Morgenstunden konnte sich der Euro allerdings wieder deutlich über 1,33 Dollar stabilisieren.

Der beschlossene EU-Hilfsplan für Griechenland dürfte dem Euro Experten zufolge nur eine temporäre Erholung ermöglichen. Der zuletzt auf breiter Front aufwertende Dollar zeige, dass nicht nur interne Faktoren der Währungsunion den Wechselkurs bewegten, sondern zunehmend auch die mittelfristigen Zinsperspektiven in den Fokus rückten.

Euro-Länder übernehmen Merkel-Plan für Griechenland-Hilfe

[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Deutschland hat seine strengen Bedingungen für eine Unterstützung Griechenlands in der Schuldenkrise durchgesetzt. Die Euro-Staaten einigten sich beim EU-Gipfel auf einen Hilfsplan. Dieser verschafft einem strauchelnden Euro-Land notfalls Zugang zu Krediten des IWF und bilateralen Krediten der Euro-Staaten. Der Plan erfüllt alle Bedingungen, die Kanzlerin Merkel gefordert hatte, wie aus einer Erklärung hervorgeht. Ein Sprecher der griechischen Regierung erklärte, es herrsche unter den 16 Euro-Ländern Einvernehmen über das Konzept.

Da Griechenland nicht um Finanzhilfe gebeten habe, müsse der beschlossene Mechanismus nicht aktiviert werden. Die griechische Regierung könne mit ihrem entschlossenen Sparplan selbst das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen.

Der Durchbruch war möglich, weil sich Merkel mit Frankreichs Präsident Sarkozy auf das Konzept nur wenige Stunden vor dem Gipfel geeinigt hatte. Für Merkel ist der Beschluss Sieg und Niederlage zugleich. Sie stand unter großem Druck angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und der großen Abneigung in der Bevölkerung gegen jegliche Hilfe an Griechenland.

Zuvor hatte sie daher wochenlang abgeblockt, den im Februar von den Euro-Staaten schon allgemein versprochenen Beistand zu konkretisieren. Als Chefin des größten potenziellen Geberlandes konnte sie jetzt trotz massiven Widerstands in der EU eine Beteiligung des IWF erreichen. Zudem beinhaltet der Hilfsplan Bedingungen, die eine Unterstützung eher abschreckend machen.

Kredite stünden nur als "Ultima Ratio" bereit - das heißt dann, wenn ein Land nicht mehr genug Kapital am Finanzmarkt aufnehmen kann. Über eine Freigabe müssten die Euro-Länder einstimmig entscheiden. Deutschland hat damit so wie alle anderen ein Vetorecht. Es werde harte Auflagen geben, heißt es in dem Entwurf. Die Zinsen für Kredite würden nicht subventioniert und wären so hoch, dass ein Land so schnell wie möglich wieder versuchen würde, Geld wieder am Markt aufzunehmen. "Le Figaro" zufolge hat das Hilfsprogramm für Griechenland ein Volumen von 22 Mrd. Euro.

Indikatoren des Tages: US BIP, Impliziter Deflator, Michigan Verbrauchervertrauen

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