Europas Börsen eröffnen tiefer

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10.30 Uhr: DAX -1,23 %. FTSE -1,11 %. Euro-Stoxx-50 -1,24 %. Börsianer verwiesen auf den späten Ausverkauf an der Wall Street als Belastungsfaktor.

Die führenden Indizes in den USA hatten am Vorabend einen Großteil ihrer Tagesgewinne nach Aussagen der Notenbank Fed zu ihrer Leitzinspolitik wieder abgegeben. Die Fed hatte ihre Nullzinspolitik bestätigt und will sie weiterhin "für einen längeren Zeitraum" fortsetzen.

Am Nachmittag stehen die Zinsentscheidung der Bank of England und der EZB auf der Agenda. Justin Urquhart Stewart, Director von Seven Investment Management, geht jedoch nicht davon aus, dass die beiden Notenbanken ihre derzeitige Zinspolitik ändern werden. Zudem stehen auch wieder europaweit zahlreiche Unternehmen mit Quartalszahlen im Fokus.

Nach Sektoren waren es die am Vortag so starken Rohstoffwerte, die im Stoxx-600 am deutlichsten nachgaben, und zwar im Durchschnitt um 2,8 %. Die Versicherer verschlechterten sich um durchschnittliche 2,3 %. Nach oben ging es nur für die Einzelhändler (plus 0,38 %) und die Telekomaktien (plus 0,28 %).

Anteilsscheine der BNP Paribas zählten mit einem Aufschlag von 0,36 % auf 52,82 Euro zu den wenigen Gewinnern im EuroStoxx 50. Die französische Großbank BNP Paribas profitierte weiter vom starken Investmentbanking. Die Risikovorsorge blieb aber weiterhin mit 2,3 Mrd. Euro sehr hoch.

Auch der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever übertraf im dritten Quartal die Erwartungen von Analysten und bleibt trotz Wirtschaftskrise auf Wachstumskurs. Unterm Strich musste Unilever aber einen Gewinneinbruch hinnehmen. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere Wachstumsziele zu erreichen und dabei Marge und Mittelzufluss zu bewahren", sagte Vorstandschef Paul Polman. An der Börse in London wurde dies jedoch nicht honoriert. Die Titel rutschten um 2,84 % auf 1.777 Pence ab.

Rohstoffwerte zählten wegen der schwächeren Metallpreise zu den größten Verlierern. Vedanta sackten um mehr als 4 % ab, obwohl der Rohstoffkonzern mit seinen Halbjahrezahlen die Erwartungen übertreffen konnte und erste Zeichen der Erholung sieht. In London verkauften Anleger auch besonders viele Aktien von Invensys und schickten die Titel mit minus 8,32 % auf 274,50 Pence ans "Footsie"-Ende. Der auf Prozessautomatisierung spezialisierte Technologiekonzern hatte zuvor schwache Auftragszahlen gemeldet.

Auch der Versicherunsgsektor präsentierte sich schwach. In Zürich verloren Zurich Financial Services 4,84 % auf 226 Franken. Der Versicherer hat trotz eines kräftigen Gewinnsprungs die Erwartungen der Experten verfehlt. Schuld seien Mehrkosten für Absicherungsgeschäfte, hieß es.

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