Zum Handelsschluss

Europas Börsen mehrheitlich leichter

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Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,55 Prozent oder 14,98 Punkte auf 2.715,88 Einheiten.

Hatten die europäischen Leitbörsen am Freitag im Frühhandel noch mit deutlichen Kursaufschlägen tendiert, mussten sie im Handelsverlauf einen guten Teil ihrer Gewinne wieder abgeben und drehten zuletzt sogar mehrheitlich ins Minus. Der Auswahlindex Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,55 Prozent oder 14,98 Punkte auf 2.715,88 Einheiten.

   Die Eröffnung war angesichts der Aussicht auf ein weiteres Griechenland-Hilfspaket mehrheitlich sehr fest ausgefallen. Im Mittagshandel gerieten die Indizes aber zunehmend unter Abgabedruck, was gemeinhin mit den Aussagen der Ratingagentur Moody's, eine Abstufung des langfristigen Ratings für die Kreditwürdigkeit von 16 italienischen Banken zu prüfen, begründet wurde. Außerdem hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg ein Parteiangehöriger von Ministerpräsident Giorgos Papandreou erklärt, noch nicht entschieden zu haben, bei der in der nächsten Woche anstehenden Parlamentsabstimmung für das Sparpaket im Ausmaß von 78 Mrd. Euro zu stimmen. Von der Abstimmung am kommenden Dienstag sind weitere internationale Finanzhilfen abhängig.

   Vor dem Hintergrund der Moody's-Aussagen geriet insbesondere der Bankensektor unter Abgabedruck. UniCredit, die gegen Mittag nach einem Rückgang von gut neun Prozent sogar vorübergehend vom Handel ausgesetzt worden waren, gingen mit einem Minus von 5,54 Prozent auf 1,36 Euro als Schlusslicht im Euro-Stoxx-50 aus dem Handel. Auch Intesa Sanpaolo (minus 4,26 Prozent auf 1,707 Euro), die Papiere der niederländischen ING Group (minus 2,34 Prozent auf 7,85 Euro) und Credit Agricole (minus 2,04 Prozent auf 9,67 Euro) fanden sich unter den größten Kursverlierern im Auswahlindex.

   Auch Versicherer verzeichneten europaweit Kurseinbußen. So beendeten etwa Generali die Sitzung mit einem Minus von 2,64 Prozent auf 13,64 Euro als drittschwächster Wert im Euro-Stoxx-50. Auch AXA und Allianz schlossen mit einem Abschlag von 2,45 Prozent auf 14,52 Euro bzw. minus 2,28 Prozent auf 91,87 Euro in der Verlustzone.

   Autowerte präsentierten sich indes weiterhin sehr fest. BMW gingen mit einem Aufschlag von 2,94 Prozent auf 67,13 Euro an der Spitze des Euro-Stoxx-50 aus dem Handel, Volkswagen-Vorzüge schlossen um 2,16 Prozent auf 134,85 Euro fester. Daimler grenzten ihre Kursgewinne indes auf ein Plus von 0,54 Prozent auf 49,02 Euro ein, nachdem die Titel zwischenzeitlich mit über drei Prozent im Plus gelegen waren. Wie der Autobauer am Morgen mitgeteilt hatte, hat er sich gemeinsam mit Rolls-Royce (plus 3,22 Prozent auf 609 Pence) die 94-prozentige Mehrheit an dem Motorenhersteller Tognum (plus 0,29 Prozent auf 25,62 Euro) gesichert.

   Auch Rohstoffwerte präsentierten sich europaweit gesucht. Nyrstar rückten um 3,07 Prozent auf 9,56 Euro vor, Arcelormittal verteuerten sich um 0,87 Prozent auf 22,54 Euro. In London legten BHP Billiton und Rio Tinto um 2,52 Prozent auf 2.300,5 Pence bzw. 2,19 Prozent auf 4.247,5 Pence zu, Xstrata beendeten die Sitzung mit einem Aufschlag von 2,21 Prozent auf 1.271 Pence.

   Evotec schlossen mit einem Plus von 5,36 Prozent auf 2,54 Euro ebenfalls in der Gewinnzone, während Roche knapp behauptet bei 137,2 Schweizer Franken und einem hauchdünnen Minus von 0,07 Prozent aus dem Handel gingen. Die beiden Pharmaunternehmen wollen im Rahmen einer vorerst auf drei Jahre ausgelegten Zusammenarbeit gemeinsam Biomarker für Krebsmedikamente entwickeln.

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