Am Dienstag

Europas Börsen schließen mehrheitlich freundlich

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Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,27 Prozent bei 2.143,38 Einheiten.

Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag mehrheitlich moderate Zugewinne verzeichnet. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,27 Prozent bei 2.143,38 Einheiten.

Die Kursverluste vom Vortag seien letztlich etwas überzogen gewesen, sagten Marktbeobachter. Am Montag hatten die Börsen angesichts angekündigter Finanzhilfen für den spanischen Bankensektor mit kräftigen Aufschlägen eröffnet, diese im Verlauf aber mehrheitlich in Verluste umgewandelt.

Angesichts der anhaltenden Schuldenproblematik dürfte die Nervosität an den Börsen vorerst bestehen bleiben, hieß es aus dem Handel. Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter hatte es am Montagabend nicht ausgeschlossen, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird.

Im Späthandel erreichte die Märkte schließlich die Nachricht, dass die Ratingagentur Fitch 18 spanische Banken herabgestuft hat. Erst kürzlich hatte das Institut die Kreditwürdigkeit der beiden Schwergewichte Banco Santander und BBVA nach unten revidiert. Betroffen von der diesmaligen Bonitätssenkung ist etwa das viertgrößte Bankinstitut Bankia, dessen Aktie in Madrid mit einem Minus von 1,91 Prozent auf 1,028 Euro aus dem Handel ging.

Am spanischen Rentenmarkt zog die Rendite im richtungsweisenden zehnjährigen Laufzeitbereich am Nachmittag auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro an. Die europäischen Aktienbörsen drehten in Reaktion auf die Fitch-Nachricht vorübergehend ins Minus, konnten sich im Schlusshandel aber wieder in den grünen Bereich vortasten.

Zusehends rückt an den Märkten auch der am Wochenende anstehende zweite Wahlgang in Griechenland in den Fokus. Die Wahl dürfte über das griechische Sparprogramm, die daran geknüpften Hilfsgelder von EU und IWF und möglicherweise auch über den Verbleib des Landes in der Eurozone entscheiden.

Branchentechnisch gab es die größten Gewinne bei den defensiven Telekomwerten zu beobachten. Deutsche Telekom waren mit plus 1,74 Prozent auf 8,01 Euro im Spitzenfeld des Euro-Stoxx-50 vertreten. Die spanische Telefonica-Aktie und France Telekom verbesserten sich um 1,64 Prozent auf 9,842 Euro bzw. 1,46 Prozent auf 9,779 Euro.

Klare Verluste sah einmal mehr der konjunktursensible Bankensektor. Hier belasteten vor allem die Verluste der italienischen Branchenvertreter UniCredit und Intesa Sanpaolo, die mit Einbußen von 3,95 Prozent auf 2,386 Euro bzw. 3,37 Prozent auf 0,9945 Euro Schlusslicht im Euro-Stoxx-50 waren. Sie lasteten auch auf dem italienischen FT-SE MIB Index, der als einer der wenigen nationalen Börsenbarometer Einbußen hinnehmen musste.

Stark nachgefragt waren wiederum E.ON, die mit plus 2,02 Prozent auf 14,62 Euro als Tagessieger im Euro-Stoxx-50 hervor gingen. Marktteilnehmer verwiesen auf eine Kaufempfehlung durch die Analysten der UBS als Stütze für den Energiewert.

In Amsterdam führten TomTom mit einem sensationellen Kursanstieg von 16,20 Prozent auf 3,802 Euro die Gewinnerliste im AEX an. Apple werde zukünftig die digitalen Karten des Anbieters von Navigationssystemen in sein iPhone einbauen, erklärten Börsianer den Kurssprung.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            1.881,34     - 19,74       -1,04
 Frankfurt      DAX            6.161,24     + 20,19       +0,33
 London         FT-SE-100      5.473,74     + 41,40       +0,76
 Paris          CAC-40         3.046,91     +  4,15       +0,14
 Zürich         SPI            5.507,31     + 33,52       +0,61
 Mailand        FTSE MIB      12.979,69     - 91,06       -0,70
 Madrid         IBEX-35        6.522,50     +  6,10       +0,09
 Amsterdam      AEX              292,01     +  0,62       +0,21
 Brüssel        BEL-20         2.104,53     +  6,62       +0,32
 Stockholm      SX Gesamt        987,16     +  4,87       +0,50
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.143,38     +  5,68       +0,27
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