Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich leicht um 3,94 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 3.079,99 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach den deutlichen Vortagesverlusten überwiegend befestigt aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich leicht um 3,94 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 3.079,99 Zähler.
Im Frühhandel hatten noch enttäuschende Konjunkturnachrichten aus China auf die Aktienkurse gedrückt. Dass die Stimmung in Chinas Wirtschaft auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren gefallen ist, nährte einmal mehr die Sorgen der Anleger um die weltweite Wirtschaftsentwicklung.
Die Konjunkturdaten aus der Eurozone sind nach Einschätzung eines Experten zudem "ganz gut" gewesen, was Vertrauen in die europäische Wirtschaft zurückgebracht habe. Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone war wie erwartet ausgefallen.
Einige Anleger hofften zumindest auf einen kurzfristigen Boden an den Märkten, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Insbesondere die zuvor stark unter Druck geratenen Branchen wie Pharma, Rohstoffe und Automobil hätten wieder vorsichtiges Kaufinteresse gesehen. Auch die zeitweise Erholung der Ölpreise habe den Börsen im Handelsverlauf gut getan.
Im Fokus stand auf Unternehmensseite unverändert der VW-Skandal um manipulierte Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA. Die Vorzugsaktien des Wolfsburger Autobauers erholten sich um 5,19 Prozent. Der Kurssturz der vergangenen zwei Tage hat sie bereits über ein Drittel ihres Werts gekostet. Kurz vor Börsenschluss kam die Meldung, dass Martin Winterkorn als Vorstandschef von Europas größtem Autobauer zurücktritt. Das gab der Konzern nach einer Krisensitzung der obersten Aufseher in Wolfsburg bekannt. Der 68-Jährige war durch den Abgas-Skandal in den USA in Bedrängnis gekommen.
Etwas erholt zeigten sich auch die Papiere der Konkurrenten aus München und Stuttgart, die am Vortag ebenfalls zu den Verlierern gezählt hatten: BMW und Daimler verteuerten sich um 0,59 bzw. 0,26 Prozent. Papiere von Renault (minus 2,33 Prozent) und Peugeot (minus 2,56 Prozent) rutschten in Paris dagegen weiter ab, nachdem die Experten der US-Investmentbank Merrill Lynch sie von ihrer Empfehlungsliste gestrichen hatten.
Klare Zuwächse zeigten auch einige Versorgerwerte. E.ON erholten sich um 0,80 Prozent und Eni gewannen 1,37 Prozent. RWE steigerten sich um 1,59 Prozent.
Die spanische Bank Santander verschärft den Sparkurs. Bis 2018 sollen 3 Mrd. Euro eingespart werden, wie aus einer Präsentation der größten Bank der Eurozone auf einer Konferenz in London hervorging. Bisher waren 2 Mrd. Euro bis 2016 anvisiert worden. Die Santander-Papiere schlossen mit einem Rückgang von 2,09 Prozent.
Total gewannen 2,18 Prozent. Der französische Ölkonzern rechnet mit keinem schnellen Anstieg der Ölpreise und schnallt den Gürtel noch enger. Das Unternehmen senkte seine Produktionsziele und kündigte an, die Investitionen für neue Projekte weiter zu kürzen. Damit will der Konzern seine Dividendenversprechen ohne neue Schulden erfüllen. Voraussetzung ist dabei, dass die Ölpreise sich bei 60 Dollar pro Barrel einpendeln. Aktuell liegen sie aber schon unter 50 Dollar.