Start ins Wochenende

Europas Börsen schließen uneinheitlich

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Vor allem die Verluste der Deutsche Bank-Aktien belasten den Leitindex.

Die europäischen Aktienmärkte haben den letzten Handelstag der Woche uneinheitlich, aber mit nur geringen Abweichungen von ihren Vortagesschlussständen beendet. Der Leitindex der Eurozone wurde am Freitag vor allem von den Verlusten der Deutschen-Bank-Aktien belastet, nachdem Spekulationen über eine bevorstehende milliardenschwere Kapitalerhöhung die Runde gemacht hatten.

Der Euro-Stoxx 50 schloss mit minus 0,07 Prozent auf 2.780,40 Punkte. Im Wochenverlauf gewann er damit 1,2 Prozent. In Paris ging der CAC-40 am Freitag hingegen mit einem kleinen Plus von 0,10 Prozent auf 3.725,82 Punkte in das Wochenende. Vor allem die Autowerte stützten den französischen Index. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,14 Prozent auf 5.501,64 Punkte vor und legte damit im Wochenverlauf um 1,4 Prozent zu.

Wie zahlreiche Medien unter Berufung auf informierte Kreisen berichteten, wird die Deutsche Bank wahrscheinlich am Montag eine Kapitalerhöhung im Volumen von acht bis neun Milliarden Euro bekanntgeben. Grund sei die geplante Übernahme der Postbank. Infolge dessen büßten die Titel der Deutschen Bank am Ende des europäischen Leitindex etwas mehr als vier Prozent ein. Alstom folgten mit einem Minus von 4,47 Prozent auf 37,49 Euro. Händler verwiesen auf Gerüchte, dass der französische Industriekonzern einen Großauftrags aus Indien an einen chinesischen Konkurrenten verloren habe.

Im Fokus am Markt standen zudem die Nokia-Titel, die zeitweise bis auf 8,28 Euro gestiegen waren und mit plus 1,03 Prozent auf 7,82 Euro aus dem Handel gingen. Ein Microsoft-Manager soll die Probleme des angeschlagenen Handyherstellers lösen. Der Kanadier Stephen Elop übernimmt bereits am 21. September das Ruder bei dem weltgrößten Handy-Konzern. Der Absturz der Nokia-Aktien um 54 Prozent seit dem Amtsantritt von Olli-Pekka Kallasvuo im Juni 2006 dürfte wohl der Hauptgrund für den angekündigten Wechsel an der Spitze des Handykonzerns sein, schrieb Analyst Stuart Jeffrey vom japanischen Analysehaus Nomura. Ein weiter Grund sei anscheinend die langsame Reaktion von Nokia auf das iPhone von Apple gewesen.

Im Pariser Cac 40 waren vor allem die Papiere der Autobauer gefragt. Renault und Peugeot stiegen um jeweils rund 1,8 Prozent, nachdem beide Unternehmen vorzeitig einen Teil ihrer Staatshilfen zurückzahlen werden. Damit senken die Autobauer ihren Schuldenstand und müssen damit auch weniger für Zinsen ausgeben. Im britischen "Footsie" gewannen die Titel des Brokerhauses ICAP an der Index-Spitze 3,86 Prozent auf 453,39 Britische Pence und profitierten von einem positiven Analystenkommentar.

Im Swiss-Market-Index (SMI) sprangen die Anteilsscheine von Transocean um 8,15 Prozent auf 61,05 Schweizer Franken hoch. Marktbeobachter meinten, es handle sich um die Fortsetzung der Erleichterungs-Rally der vergangenen Tage, nachdem es keine konkreten Beweise für ein Mitverschulden von Transocean am Unglück im Golf von Mexiko gegeben habe.

Unter den Versorgertiteln stachen die Aktien der spanischen Gas Natural mit einem Abschlag von 4,04 Prozent auf 11,65 Euro hervor. GDF Suez hatte sich von seinem Anteil an dem Unternehmen getrennt. Die Aktien des französischen Unternehmens sanken um 1,19 Prozent.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.487,27     -14,16       -0,57
 Frankfurt      DAX            6.214,77     - 6,75       -0,11
 London         FT-SE-100      5.501,64     + 7,50       +0,14
 Paris          CAC-40         3.725,82     + 3,67       +0,10
 Zürich         SPI            5.697,49     +34,62       +0,61
 Mailand        FTSE MIB      20.833,19     -25,28       -0,12
 Madrid         IBEX-35       10.689,60     -23,30       -0,22
 Amsterdam      AEX              334,96     + 0,37       +0,11
 Brüssel        BEL-20         2.569,72     - 7,74       -0,30
 Stockholm      SX Gesamt        334,63     + 0,83       +0,25
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.780,40     - 2,03       -0,07
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