Nervöser Handel

Europas Börsen schließen uneinheitlich

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Positiv wirkte die Stabilisierung des Euro, die Schnäppchenjäger anlockte.

Die wichtigsten Aktienindizes in Europa sind am Freitag ohne einheitliche Vorzeichen ins Wochenende gegangen. Börsianer beschrieben den Handel als extrem nervös. Die Märkte legten vor dem zum Teil durch Pfingsten verlängerten Wochenende eine rasante Berg- und Talfahrt hin. Analyst Patrick Pflüger von IG Markets verwies auf die europäische Schuldenkrise, die nun bereits seit mehreren Wochen auf die Stimmung drücke. Belastend bleibe auch die Sorge um stärkere Regulierungen der Märkte. Positiv wirkte aber die Stabilisierung des Euro, die Schnäppchenjäger angelockt habe. Die Erholung der Wall Street hievte den Euro-Stoxx-50 dann ins Plus.

Der Euro-Stoxx-50 legte 0,18 % auf 2.574,18 Punkte zu. Im Wochenvergleich bleibt für den Leitindex der Euro-Zone aber noch ein Minus von 2,27 %. Der Stoxx Europe 50 verlor am Freitag 0,71 % auf 2.326,48 Punkte. Der Pariser Leitindex CAC-40 gab 0,05 % auf 3.430,74 Punkte ab. In London fiel der FT-SE 100 um 0,20 % auf 5.062,93 Punkte.

Unerwartete Gewinner

Die schwächsten Branchen der Vortage zählten vor dem Wochenende zu den größten Gewinnern. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken stoppte seinen zweitägigen Kursrutsch um zeitweise fast acht % und erholte sich zum Wochenausklang um 0,92 %. Händlern zufolge drehten die europäischen Banken dank der anziehenden Banktitel an der New Yorker Wall Street ins Plus. Hier hätten Spekulationen auf eine bevorstehende Einigung von Goldman Sachs im Streit mit der Börsenaufsicht SEC geholfen. Tagessieger im Euro-Stoxx-50 waren Intesa SanPaolo mit plus 3,54 % auf 2,19 Euro, BBVA legten 3,13 % auf 8,73 Euro zu. Stärkster Wert im Stoxx Europe 50 waren die Aktien der britischen Bank Barclays mit einem Plus von 3,78 % auf 298,90 Pence.

Erholung des Rohstoffsektors

Im Kielwasser der Stabilisierung bei einigen Rohstoffpreisen erholte sich auch der zuletzt besonders stark unter Druck stehende Rohstoffsektor. Der Stoxx Europe 600 Basic Resources Index kletterte als bester Branchenindex um 2,04 % nach oben. Rio Tinto legten im Stoxx Europe 50 um 3,45 % 2.909 Pence zu, BHP Billiton verteuerten sich um 2,77 % auf 1.817,50 Pence. Auch die Aktien des zuletzt stark unter Druck stehenden Stahlkochers ArcelorMittal gewannen 2,07 % auf 24,15 Euro.

Mit Zahlen rückten British Airways in den Fokus. Die britische Fluggesellschaft flog im abgelaufenen Geschäftsjahr so tief in die roten Zahlen wie noch nie. Der Markt hatte aber noch Schlimmeres befürchtet, so dass die Aktien schließlich 1,07 % auf 184,90 Pence zulegten. Papiere von Vodafone gewannen 0,42 % auf 130,70 Pence. Der britische Telekomkonzern denkt laut Medienberichten über einen Verkauf einer Beteiligung in Ägypten nach. Steigende Kurse gab es auch beim Versorger GDF Suez, der von der UBS hochgestuft wurde.

ATX +0,55 % I DAX -0,66 % I FTSE -0,20 % I CAC-40 -0,05 % I SPI -0,66 %
MIB +1,32 % I IBEX-35 +1,48 % I AEX -0,46 % I BEL-20 +0,38 % I Stockholm +0,64 %

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