Euro-Stoxx-50 plus 0,15%

Europas Börsen schließen wenig verändert

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Deutsche Bank-Aktie nach Aussagen zur Entwicklung im Investmentbanking unter Druck

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach einem ruhigen Handelstag wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um moderate 0,15 Prozent auf 2.927,35 Zähler.

   Wenig Bewegung an der Wall Street bremste auch das Börsengeschehen in Europa, hieß es aus einem Handelsraum. Leichte Unterstützung lieferte eine erfolgreiche Anleiheauktion in Italien. Die Nachfrage der Anleger nach den Staatspapieren des Krisenlandes stieg und die Refinanzierung gelang bei geringeren Zinsen.

   Vergleichsweise schwach präsentierten sich in einer Branchenbetrachtung die Finanzwerte. Die Deutsche Bank hat Anleger auf ein schwaches Quartalsergebnis vorbereitet und drückte damit auf die Stimmung. Im Investmentbanking lägen die Erträge deutlich unter dem hohen Wert des dritten Quartals 2012, sagte Co-Chef Anshu Jain bei einer Investorenkonferenz in London. Zudem deutete er an, dass sein Haus die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten weiter erhöhen werde. An der Börse kamen die Aussagen nicht gut an. Die Aktie ging nach den Aussagen auf Talfahrt und schloss mit einem Abschlag von 2,55 Prozent.

   An der Euro-Stoxx-50-Spitze gewannen hingegen Orange-Aktien 2,86 Prozent auf 9,125 Euro. Ohne neue Nachrichten knüpften die Anteile an dem französischen Telekomkonzern an ihre jüngste Erholungsbewegung an.

   Schweden hat seinen restlichen 7-Prozent-Anteil am Finanzkonzern Nordea verkauft. Mit dem Verkauf zieht das Land einen Schlussstrich unter seine Bankenkrise aus den frühen 90er-Jahren. Nach dem Platzen einer Immobilien-Blase hatte der Staat den Nordea-Vorgänger Nordbanken verstaatlichen müssen. Die Nordea-Aktie verbuchte einen Kursrückgang von 2,79 Prozent.

   ThyssenKrupp-Aktien sprangen in Frankfurt mit plus 3,74 Prozent an die DAX-Spitze. Der europäische Großinvestor Cevian Capital hat 5,2 Prozent an dem angeschlagenen Industriekonzern erworben. Ein Händler sagte: "Der Markt freut sich, dass der vom Ruf her gute und aktive Investor bei ThyssenKrupp einsteigt und offenbar eine Werthaltigkeit sieht." Schon bei Bilfinger und Demag habe Cevian erfolgreich agiert.

   RWE legten ungeachtet einer negativen Analystenmeinung 0,36 Prozent zu. Die US-Bank Citigroup hat das Unternehmen auf die "Least Preferred List" europäischer Versorger gesetzt und die Einstufung auf "Sell" mit einem Kursziel von 22,50 Euro belassen. Die Neunmonatszahlen von RWE dürften zu sinkenden Konsenserwartungen führen, hieß es von den Experten.

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