Am Donnerstag

Europas Börsen stark unter Druck

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Der Euro-Stoxx-50 rutschte 3,28 Prozent ab und schloss bei 2.415,89 Zählern.

Die europäischen Börsen setzten ihre aktuelle Talfahrt auch am Donnerstag unbeirrt mit scharfem Tempo fort. Der Euro-Stoxx-50 rutschte 3,28 Prozent ab und schloss bei 2.415,89 Zählern. Marktteilnehmer berichteten von einer starken Verunsicherung unter den Investoren und anhaltenden Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Entsprechend konnte der Goldpreis weiter zulegen und neue Rekordhochs erklimmen.

Freundliche Vorgaben von der Wall Street ließen die Indizes mit Aufschlägen in die Sitzung starten. Gegen Mittag drehten die Märkte jedoch wieder ab und weiteten ihre Abschläge am Nachmittag angesichts der schwachen Tendenz in New York stark aus aus.

Die EZB hat vor dem Hintergrund der jüngsten Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise weitere Käufe von Staatsanleihen hoch verschuldeter Staaten der Eurozone angedeutet. Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen unverändert zu belassen, war am Markt erwartet worden und sorgte daher kaum für Bewegung. Auch die britische Notenbank ließ ihren Leitzins wie erwartet unverändert.

Erneut sorgten neue US-Konjunkturdaten für Impulse. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in den USA zwar stärker als erwartet zurück gegangen. Marktteilnehmer sahen darin aber eine zu geringe Verbesserung, um die Wachstumssorgen zu dämpfen oder gar auf einen positiven Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag zu hoffen.

Ein Branchenvergleich zeigte neuerlich den Rohstoff-Sektor als größten Verlierer. Aber auch Aktien aus dem Automobil-Sektor, Technologie- und Ölwerte mussten Federn lassen. Der Versicherungs-Sektor konnte sich angesichts von besser als erwartet ausgefallenen Unternehmensergebnisse lange Zeit im Plus behaupten, drehte am Nachmittag aber ebenfalls ab.

Im Rohstoff-Sektor mussten ArcelorMittal einen Kursrutsch um 5,93 Prozent auf 18,32 Euro verbuchen. Unter den Bankwerten zählten einmal mehr die Aktien der italienischen Institute zu den größten Verlierern. Intesa Sanpaolo brachen 10,35 Prozent auf 1,23 Euro ein und UniCredit büßten 9,33 Prozent an Wert auf 1,04 Euro ein.

ING hat dank guter Versicherungsgeschäfte seinen Gewinn im zweiten Quartal gesteigert. Der Überschuss kletterte zum Vorjahr um 24,4 Prozent. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Die Aktien des niederländische Finanzkonzerns schlossen nach sehr festem Verlauf noch 5,39 Prozent tiefer bei 6,455 Euro.

Der französische Versicherer AXA hat seinen Nettogewinn im ersten Halbjahr vervierfacht. Das Institut übertraf mit dem vorgelegten Zahlenwerk die Prognosen von Analysten. Die Aktien hielten sich mit minus 2,66 Prozent auf 11,71 Euro vergleichsweise gut.

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re ist im zweiten Quartal 2011 dank des Ausbleibens von Großschäden in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und verdiente deutlich besser als von Analysten erwartet. Die Anteilsscheine mussten dennoch ein Minus von 1,09 Prozent auf 40,65 Franken hinnehmen.

Klare Zugewinne konnten auch Unilever nach Zahlenvorlage vorweisen. Die Papiere zogen um 2,74 Prozent 22,70 Euro nach oben. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern hatte dank Preiserhöhungen und eines Sparkurses seinen Gewinn gesteigert.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.338,18     -  84,46       -3,49
 Frankfurt      DAX            6.414,76     - 225,83       -3,40
 London         FT-SE-100      5.393,14     - 191,4        -3,43
 Paris          CAC-40         3.320,35     - 134,59       -3,90
 Zürich         SPI            4.845,24     - 185,02       -3,68
 Mailand        FTSE MIB      16.459,39     - 546,63       -3,21
 Madrid         IBEX-35        8.686,50     - 351,20       -3,89
 Amsterdam      AEX              300,85     -   9,84       -3,17
 Brüssel        BEL-20         2.223,67     -  67,44       -2,94
 Stockholm      SX Gesamt        939,63     -  41,88       -4,27
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.415,89     -  81,94       -3,28
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