Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag dank Hoffnungen auf Hilfen für Griechenland ihre jüngste Erholungsbewegung fortgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 legte 0,40 Prozent zu.
Auf einem Sondergipfel wollen die EU-Staats- und Regierungschefs die drohende Staatspleite Athens beraten. "Alle Augen sind auf diesen Gipfel gerichtet", kommentierte Justin Urquhart Stewart von Seven Investment Management. "Der Markt erwartet Signale, dass die Europäer füreinander einstehen und eine klare Linie verfolgen." Ein Frankfurter Börsianer sagte: "Europa wird wohl helfen, unklar ist aber wann und zu welchen Bedingungen. Der Börse schmeckt diese Unsicherheit nicht."
Neben diesem Thema dominierte eine ganze Flut von Unternehmenszahlen das Marktgeschehen. Bankenwerte konnten nicht von den Zahlen der Credit Suisse profitieren, deren Aktie zuletzt 1,06 % auf 46,6 Franken gewann. Die Bank blieb zwar mit dem Jahresüberschuss etwas unter den Prognosen der Analysten, sprach aber von einem guten Jahresstart und will die Dividende deutlich anheben.
Beim Energiekonzern Electricite de France sorgte die überraschend gute Gewinnentwicklung für Aufschläge von 2,76 % auf 39,41 Euro. Verantwortlich dafür waren vor allem die Zukäufe im vergangenen Jahr. Vorsichtiger Optimismus für die kommenden Monate verhalf den Aktien des Lebensmittelherstellers Danone zu Gewinnen von 2,47 % auf 41,975 Euro. Der Ölkonzern Total kam glimpflicher durchs Krisenjahr als die Konkurrenz, was die Titel mit Aufschlägen von 2,64 % auf 42 Euro belohnten.
Britische Minenwerte profitierten von der positiven Gewinnentwicklung bei Rio Tinto, welche die Papiere des australisch-britische Bergbauunternehmens um 3,84 % auf 3.260 Pence steigen ließ. Dank eines rückläufigen Quartalsverlusts legten die Titel des Reiseveranstalters Thomas Cook 1,25 % auf 235 Pence zu.
Dagegen fielen bei Air France-KLM Zahlen wie Ausblick enttäuschend aus, was die Aktie um 8,33 % auf 10,56 Euro abstürzen ließ. Aktien von Konkurrenten wie Lufthansa und British Airways erlitten im Sog dieser Entwicklung ebenfalls Verluste, die jedoch nicht ganz so heftig ausfielen.
Ein Umsatzeinbruch und die Senkung des Margenziels drückte die Papiere des Telekomausrüsters Alcatel-Lucent mit 7,38 % auf 2,172 Euro ins Minus. BT Group verloren nach Zahlen des Telekomkonzerns 7,76 %ent auf 121,2 Pence. Ein Milliardenverlust und vorsichtige Aussagen zum laufenden Jahr ließen die Renault-Aktie um 5,19 % auf 31,075 Euro sinken.