Zu Mittag

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Hoffnung auf Konjunkturstützen der chinesischen Notenbank.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag uneinheitlich tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte kurz nach 12.00 Uhr mit 6.937,50 Punkten und einem Minus von 28,65 Einheiten oder 0,41 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich hingegen leicht um 5,0 Zähler oder 0,09 Prozent auf 5.850,93 Stellen.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 gab 3,25 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 2.429,03 Punkte nach.

Etwas Auftrieb gab die Hoffnung auf Konjunkturstützen der chinesischen Notenbank, sagten Börsianer mit Blick auf die abflauende Inflation in dem riesigen Land. Ein Analyst von der Landesbank Hessen-Thüringen aber bezweifelte vor dem Hintergrund schwacher Handelsumsätze die Nachhaltigkeit der jüngsten Rally.

Das Wirtschaftsklima in der Euro-Zone hat sich nach zwei Anstiegen in Folge im dritten Quartal 2012 wieder eingetrübt, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Der entsprechende Index brach auf 88,9 Punkte ein, nachdem es im zweiten Quartal noch 100,3 Zähler waren.

Die EZB hat ihre Bereitschaft bekräftigt, wieder Staatsanleihen zu kaufen. "Die Kurse der Staatsanleihen einiger Länder enthalten außergewöhnlich hohe Risikoprämien, und die Wirksamkeit der Geldpolitik wird durch die Fragmentierung der Finanzmärkte beeinträchtigt", hieß es im EZB-Monatsbericht. Risikoprämien, die auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone abzielten, seien nicht akzeptabel.

Von Unternehmensseite standen vor allem die Schweizer Firmen im Fokus. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé lebt weiter gut von seinen Geschäften in Schwellenländern, woraufhin dessen Aktien als Favorit im Leitindex SMI 2,51 Prozent auf 61,15 Franken gewannen. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re blieb zwar im zweiten Quartal in den schwarzen Zahlen. Bei dem Verkauf des US-amerikanischen Admin-Re-Geschäfts aber musste das Unternehmen einen Verlust hinnehmen. Die Swiss-Re-Titel sanken um 0,57 Prozent.

Am SMI-Ende verloren die Titel von Adecco 2,16 Prozent. Das weltweit größte Zeitarbeitsunternehmen hatte im zweiten Quartal trotz eines stabilen Umsatzes deutlich weniger verdient. Die Erlöse verfehlten überdies die Markterwartungen.

 Der schwache Euro und die frühen Osterferien haben bei Europas größtem Reiseveranstalter Tui Travel den Start in den Sommer getrübt. Dennoch blickt Unternehmenschef Peter Long angesichts anziehender Urlaubsbuchungen mit Zuversicht auf die wichtigste Reisezeit des Jahres. Dies ließ die Papiere an der Börse in London um 0,92 Prozent steigen.

 In Paris stiegen die Aktien von Credit Agricole um 1,16 Prozent. Die griechischen Banken National Bank of Greece und Eurobank wollen die griechische Tochter der französischen Großbank, Emporiki Bank, übernehmen. Die Credit Agricole war 2006 bei Emporiki eingestiegen und hatte angesichts der Griechenland-Krise mit der Tochter hohe Verluste eingefahren. Unerwartet gute Quartalszahlen bescherten den Aktien des niederländischen Finanzkonzerns Aegon ein sattes Plus von 5,47 Prozent.

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