Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 18,44 Einheiten oder 0,59% auf 3.165,84 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Montag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 18,44 Einheiten oder 0,59 Prozent auf 3.165,84 Zähler. Beflügelt wurden die Kurse von einerseits starken Unternehmenszahlen und andererseits vom Übernahmefieber im Pharmasektor.
Die Lage in der Ukraine bereitete Anlegern aber weiterhin Sorgen, was den Aufwärtstrend etwas bremste. Mit neuen Sanktionen will der Westen Russland dazu bringen, mäßigenden Einfluss auf die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine zu nehmen. Nach den Vereinigten Staaten hat auch die Europäische Union die Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise verschärft. Die EU-Botschafter einigten sich am Montag in Brüssel darauf, 15 weitere Personen mit Konten- und Einreisesperren zu belegen. Als Grund wurde Russlands fehlende Bereitschaft zur Deeskalation der Situation angegeben, hieß es aus diplomatischen Kreisen.
Gut gesucht waren tagsüber Bayer-Aktien, die sich mit plus 3,32 Prozent an die Spitze des Euro-Stoxx-50 setzten. Analysten lobten die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten. Bayer hatte Umsatz sowie Gewinn gesteigert und die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. Auch hier wurden Anleger vom Übernahmefieber im Pharmageschäft angesteckt: So prüft Bayer selbst Kreisen zufolge den Verkauf des Kunststoffgeschäfts.
Siemens-Aktien verloren 2,48 Prozent und standen damit am Ende des Stoxx-50. Die Rivalen Siemens und General Electric (GE) buhlen derzeit um die Übernahme großer Teile der französischen Industrie-Ikone Alstom direkt beim Staatspräsidenten. Francois Hollande empfing Montag früh GE-Chef Jeffrey Immelt in Paris zum Gespräch, am Abend wollte Siemens-Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser im Elysee-Palast vorstellig werden. Beide Konzerne interessieren sich für Alstoms Sparte für Energietechnik. Die Alstom-Titel selbst bleiben bis einschließlich Dienstag vom Handel ausgesetzt. Das Bauunternehmen Bouygues, das 29,3 Prozent an Alstom hält, stieg 2,02 Prozent.
An der Börse in Amsterdam notierten Philips-Aktien mit minus 0,97 Prozent. Das Unternehmen unternimmt einen neuen Anlauf, um aus dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik auszusteigen. Demnach zahlt das US-Unternehmen Gibson Brands 135 Mio. US-Dollar (97,6 Mio. Euro) sowie eine nicht genannte Lizenzgebühr über zunächst sieben Jahre, um etwa Kopfhörer, Lautsprecher oder MP3-Spieler der Marke Philips zu verkaufen. Geben die Wettbewerbshüter grünes Licht, soll der Deal in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen.
Aktien der UniCredit notierten bei minus 0,31 Prozent. Die Bank-Austria-Mutter rechnet 2014 wieder mit Gewinnen in Italien. "Es gibt wichtige Signale des Wachstums, auch wenn diese nicht stabil sind. Die italienische Bank unserer Gruppe wird 2014 wieder Gewinne schreiben", versicherte UniCredit-Chef Federico Ghizzoni im Interview mit "Corriere Economia", der Wirtschaftsbeilage der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".