Zypern drückt

Europas Leitbörsen mit klaren Verlusten

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Euro-Stoxx schloss um 2,25 Einheiten oder 0,08% tiefer bei 2.681,67 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen haben die Handelswoche wenig bewegt beendet. Beherrscht wurde die Nachrichtenlage von Meldungen rund um Zypern. Der Euro-Stoxx-50 schloss am Freitag um minimale 2,25 Einheiten oder 0,08 Prozent tiefer bei 2.681,67 Zähler.

Nach einem schwachen Frühhandel konnten im Tagesverlauf zunehmende Hoffnungen auf eine baldige Lösung der Zypern-Krise zeitweise für etwas Auftrieb an den Märkten sorgen. Die Börsen schafften gegen Mittag den Sprung in die Gewinnzone, dort halten konnten sich bis Handelsschluss jedoch nur einzelne Indizes, so beispielsweise der britische „Footsie“. Die meisten Börsen sackten im späten Handel wieder ins Minus ab.

Zypern stehe kurz vor einer Einigung mit der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, sagte der stellvertretende Chef der konservativen Partei Demokratische Gesamtbewegung, Averof Neofytou, am Freitagnachmittag. "Es gibt vorsichtigen Optimismus, dass wir in den nächsten Stunden eine Einigung erzielen könnten, die das Parlament billigen könnte", wird er zitiert. Er hoffe auf eine Verabschiedung im Parlament noch in dieser Nacht. Überdies könnte am Sonntag ein Euro-Gipfel der 17 Staats- und Regierungschefs der Währungsunion über das Rettungspaket für Zypern befinden. Dieses Gerücht zirkulierte Freitagnachmittag in Brüssel.

In der Früh hatten dagegen noch die Sorgen um den maroden Inselstaat die Stimmung beherrscht und für Kursverluste gesorgt. Russland hatte die Verhandlungen über neue Finanzhilfen mit Zypern für gescheitert erklärt.

Datenseitig stand der Ifo-Geschäftsklimaindex im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März überraschend eingetrübt. Nach zuletzt vier Anstiegen in Folge sank der Ifo-Index von 107,4 auf 106,7 Punkte.

Angeführt wurde der Euro-Stoxx-50 von Generali, welche ein deutliches Plus von 3,46 Prozent auf 13,14 Euro aus dem Handel mitnehmen konnten. Die Analysten der französischen Exane BNP Paribas haben das Kursziel für den Versicherer von 12,50 auf 13,00 Euro angehoben, die Einstufung wurde auf "Underperform" belassen.

Gesucht waren zum Wochenausklang außerdem Versorgerwerte. So notierten GDF Suez (plus 2,61 Prozent auf 15,70 Euro), Enel (plus 1,58 Prozent auf 2,696 Euro) und E.ON (plus 1,17 Prozent auf 13,865 Euro) klar im Plus. Die Aktie konnte von mehreren Analysten-Neueinschätzungen profitieren. Die Analysten von Exane BNP Paribas haben ihr Votum für E.ON von "Underperform" auf "Neutral" angehoben. Das Kursziel erhöhte der Experte auf 14 Euro. Bei der HSBC wurde das E.ON-Kursziel indessen von 11 auf 12 Euro angehoben, die Experten behielten aber ihre "Underweight"-Einstufung bei.

Klar fester schlossen auch Volkswagen mit plus 0,84 Prozent auf 156,55 Euro. Nach der anstehenden Machtübernahme des Autobauers beim Lkw-Hersteller MAN sollen dessen übrige Aktionäre ein Abfindungsangebot von 80,89 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie erhalten. MAN tendierten um 2,64 Prozent leichter bei 84,80 Euro.

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