Verlustserie beendet

Europas Leitbörsen schließen einheitlich fester

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Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 47,24 Zähler oder 1,48 Prozent.

Europas Leitbörsen haben am Donnerstag einheitlich im Plus geschlossen und damit eine dreitägige Verlustserie beendet. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 47,24 Zähler oder 1,48 Prozent auf 3.238,81 Punkten.

Bereits zur Eröffnung deutete alles darauf hin, dass die schwächeren US-Daten vom Vortag die Erwartungen bezüglich einer verzögerten Zinswende in den USA erhöhen und damit die Börsen unterstützen würden. Auch gute Vorgaben aus Asien trugen ihren Teil dazu bei. Selbst robuste US-Inflations- und Jobdaten am Donnerstagnachmittag konnten das Sentiment nicht trüben.

Für den Analysten Harm Bandholz von der Unicredit bestätigen die heutigen Daten, dass die US-Wirtschaft auf dem richtigen Weg sei und die Notenbank Fed ihre Ziele erfülle. Daher erwartet die Bank weiterhin eine Zinserhöhung bereits im Dezember.

Für ein Aufhorchen sorgte auch das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, der sich erneut besorgt wegen der schwachen Preisentwicklung in der Eurozone gezeigt hatte. Die EZB werde das anvisierte Inflationsziel "klar verfehlen", so der Chef der Notenbank von Österreich am Donnerstag laut Redetext in Warschau. Von Anlegern wurde dies als Hinweis auf ein Aufstocken der Geldspritzen seitens der EZB gewertet. Zumindest dem Euro bescherte dies gegenüber dem Dollar zunächst Verluste.

Bei den Einzelwerten schlossen Volkswagen als schwächster Wert im Euro-Stoxx-50 mit minus 3,56 Prozent. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte zwingt das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Autobauer zum Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen. "Die angeordnete Rückrufaktion beginnt Anfang 2016", sagte Deutschlands Verkehrsminister Alexander Dobrindt.

Hingegen gewannen Unilever 4,71 Prozent. Der Konsumgüterhersteller hat im dritten Quartal trotz der wirtschaftlichen Abkühlung in vielen Schwellenländern kräftig zugelegt. Insbesondere gute Verkäufe mit Eiscreme aufgrund des warmen Sommers in Europa, aber auch Preiserhöhungen halfen dem Konzern auf die Sprünge. Am Ende stieg der Umsatz im dritten Quartal auf 13,4 Milliarden Euro.

In Frankfurt gaben Zalando-Aktien 5,07 Prozent ab. Hohe Investitionen haben Europas größtem Online-Modehändler einen Verlust eingebrockt. Im dritten Quartal wurde ein Betriebsverlust (Ebit) von bis zu 32 Mio. Euro verbucht. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein knapper Gewinn in der Bilanz gestanden.

In Zürich gewannen Syngenta am Ende des Tages 1,68 Prozent. Der Schweizer Agrochemiekonzern muss wegen Problemen in Südamerika beim Gewinnziel zurückrudern. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das Unternehmen jetzt mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher hatte das Unternehmen mit einem operativen Gewinn auf Vorjahreshöhe von rund 2,9 Milliarden Dollar gerechnet.

 

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