Schwächerer Euro und gute Konjunkturdaten sorgen für Auftrieb.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 33,36 Einheiten oder 1,13 Prozent auf 2.993,73 Zähler.
Unterstützung für die Märkte kam von einem etwas schwächeren Euro sowie von der Konjunkturfront: Die Eurozone verdaut den Brexit-Schock bisher besser als erwartet, war bekannt geworden. Der Einkaufsmanager-Index für die Privatwirtschaft kletterte im August um 0,1 auf 53,3 Punkte und erreichte damit ein Sieben-Monats-Hoch.
Hingegen hat sich das Konsumklima in der Eurozone im August überraschend eingetrübt, wurde am Nachmittag bekannt gegen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel auf minus 8,5 Punkte von minus 7,9 im Juli. Von Reuters befragte Experten hatten hingegen mit einem Anstieg auf minus 7,6 Zähler gerechnet.
Das dominierende Thema am Aktienmarkt bleibe aber die Frage, ob die US-Notenbank eventuell schon im September den Leitzins ein weiteres Mal erhöht, kommentierte ein Händler. Bereits am Wochenende hatte Fed-Vize Stanley Fischer Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung in den USA gefördert. Fischer sagte, die Notenbank habe ihre Ziele fast erreicht. Nun warten die Anleger bereits gespannt auf Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen, die sich am Freitag anlässlich der Notenbankkonferenz im amerikanischen Ort Jackson Hole zur Geldpolitik äußern wird.
Zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50 zählten die Titel der UniCredit mit einem Anstieg um 6,63 Prozent. Börsianer begründeten dies mit einem Bericht in der polnischen Tageszeitung Dziennik, wonach der Vorstandsvorsitzende des staatlich kontrollierten polnischen Versicherers PZU und der Chef des polnischen Entwicklungsfonds in Kürze nach Mailand fliegen werden, um über einen Kauf der polnischen Bank Pekao zu verhandeln. Ein Analyst wertete den Zeitungsbericht positiv für die UniCredit. Bei einem Verkauf der Bank Pekao könnte die im Raum stehende Kapitalerhöhung niedriger ausfallen.
Gut gesucht zeigten sich in deren Windschatten auch Aktien von Intesa SanPaolo mit plus 4,96 Prozent und Generali konnten sich um 4,47 Prozent verbessern.
Sehr fest mit plus 2,60 Prozent präsentierten sich auch Inditex. Marktbeobachter verwiesen auf eine Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC.
In Paris mussten Papiere von Renault einen Kursverlust von 1,16 Prozent verbuchen. Der Skandal um Tricksereien bei Dieselabgasen lässt neben Volkswagen auch andere Hersteller wie den französischen Autobauer nicht los.
Die Aktien von VW zogen in Frankfurt hingegen 2,42 Prozent an, nachdem sich der Autobauer im Streit mit zwei Zulieferern geeinigt hatte. Die beiden Lieferanten werden die Belieferung der Wolfsburger in Kürze wieder aufnehmen.