Rekordhoch für DAX

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Euro-Stoxx-50 auf höchstem Stand seit Juli 2011.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Erst mit der Veröffentlichung des überraschend starken US-Arbeitsmarktberichts fanden die europäischen Indizes eine einheitliche Richtung nach oben. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 44,78 Einheiten oder 1,65 Prozent auf 2.763,68 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Juli 2011. Ein neues Rekordhoch erklomm indessen der DAX in Frankfurt und stieg um 2,02 Prozent auf 8.122,29 Punkte.

Die positiven Impulse kamen zum Wochenausklang aus den USA: Der amerikanische Arbeitsmarkt hat im April mit einem robusten Stellenzuwachs überrascht. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 165.000 neue Stellen geschaffen. Die Markterwartungen von plus 140.000 Stellen wurden übertroffen. Darüber hinaus wurden die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich angehoben. Die Arbeitslosenquote, an die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik gekoppelt hat, ging unterdessen weiter zurück. Sie sank im April um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent.

Vor diesem Hintergrund machten sich unter den Anlegern neue Konjunkturhoffnungen breit, nicht zuletzt auch nach der gestern, Donnerstag, getätigten Leitzinssenkung der EZB. Im Branchenvergleich konnten davon vor allem der Rohstoff- und der Automobilsektor profitieren. So legten etwa Aktien der Bergbauriesen BHP Billiton (plus 3,68 Prozent) und Rio Tinto (plus 4,04 Prozent) deutlich zu. Bei den Autoaktien befestigten sich Volkswagen um kräftige 3,61 Prozent, während Daimler um 2,65 Prozent vorrückten.

Unterdessen blieb die fortschreitende Berichtssaison im Fokus der Anleger. So konnte zum Wochenausklang Adidas mit seinen Erstquartalszahlen überzeugen, was den Aktien des deutschen Sportartikelherstellers einen kräftigen Kursgewinn von 7,55 Prozent auf 85,50 Euro und damit die Spitzenposition im DAX einbrachte.

Die Fluggesellschaft Air France-KLM ist im ersten Quartal hingegen noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich sei der Verlust um 66,2 Prozent auf 630 Mio. Euro gestiegen, teilte der französisch-niederländische Konzern mit. Die Air France-KLM-Titel schloss mit einem Minus von 4,52 Prozent bei 7,64 Euro.

Frisches Zahlenmaterial kam außerdem aus dem Finanzsektor. So bot die skandalerprobte Royal Bank of Scotland (RBS) einen kleinen Hoffnungsschimmer, nachdem die verstaatlichte Bank zum Jahresauftakt dank einer deutlich geringeren Risikovorsorge den ersten Quartalsgewinn seit 2011 verbucht hatte. RBS-Papiere sanken dennoch um über fünf Prozent. Einem Händler zufolge belastete ein Medienbericht, wonach die Bank auf einen Verkauf der Staatsbeteiligung ab dem kommenden Jahr drängen wolle. Zudem verfehlte das operative Ergebnis die Erwartungen der Experten.

Daneben rückten die Papiere von BNP Paribas in den Blick. Die französische Großbank will nach einem Gewinneinbruch Stellen streichen. Im ersten Quartal verdiente das Kreditinstitut wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage auf dem Heimatmarkt und der Euro-Krise 45 Prozent weniger als vor einem Jahr. Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Für die BNP-Titel ging es in Paris um 2,38 Prozent auf 43,89 Euro nach oben.

An ihrem ersten Handelstag konnten die Aktien von Glencore Xstrata 3,87 Prozent auf 343,95 Pence zulegen. Am Vortag hatten die zwei Rohstoffkonzerne ihre Fusion abgeschlossen. Die Analysten von JPMorgan bewertete die Titel in einer Ersteinschätzung mit "Overweight" und einem Ziel von 450 Pence.
 

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