Aufwärtstrend

Europas Leitbörsen schließen leicht im Plus

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Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 2.717,79 Punkten.

Die europäischen Leitbörsen haben den ganzen Freitag über ohne klare Richtung tendiert und sind dementsprechend auch nur mit hauchdünnen Gewinnen ins Wochenende gegangen. Gegen Ende zeichnete sich ein leichter Aufwärtstrend ab, der auch den bis dahin im roten Bereich notierenden DAX ins Plus holte. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 2.717,79 Punkten. Das sind 9,52 Zähler mehr als der Schlussstand vom Donnerstag.

Für unterschiedliche Signale sorgten aktuelle Konjunkturdaten: In China hatte sich der Preisauftrieb auf Verbraucherebene zum Jahresende hin deutlich verstärkt. Dies dämpfte Händlern zufolge Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik, die auch die weltweite Konjunktur beleben könnte. Positive Nachrichten kamen hingegen aus Japan: Mit der größten Konjunkturspritze seit Jahren will die neue Regierung die Wirtschaft aus der Rezession reißen.

Mit Blick auf die Vereinigten Staaten hatte sich das Defizit in der US-Handelsbilanz im November überraschend und deutlich ausgeweitet. Die Einfuhrpreise indes sanken im Dezember leicht. Am Freitagnachmittag eröffneten auch die US-Börsen leicht schwächer.

Nach einer Euro-Kaufempfehlung von Goldman Sachs setzten auch die Aktienmärkte zu einer leichten Aufwärtsbewegung an. Die Goldman-Sachs-Analysten setzten das Kursziel für die Gemeinschaftswährung im Handel mit dem US-Dollar auf 1,37 Dollar fest. Der Euro reagierte darauf mit starken Kursgewinnen und stieg im Nachmittagshandel um etwa einen Cent auf bis zu 1,3351 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Anfang April 2012.

Im Euro-Stoxx-50 zeigten sich die Aktien des angeschlagenen finnischen Handyherstellers Nokia stark. Sie schlossen mit einem Plus von 2,17 Prozent bei 3,396 Euro. Zuvor waren die Papiere am Donnerstag nach überraschend vorgelegten Zahlen um satte 10,80 Prozent in die Höhe geschnellt. Alleine die fast viereinhalb Millionen verkauften Lumia-Phones überraschten sehr positiv und haben sich offenbar auch auf den heutigen Freitag durchgeschlagen.

Auch konjunktursensiblen Bankaktien holten im Tagesverlauf auf. Sie zählten am Vormittag noch zu den Verlierern. Banco Santander ging sogar als Nummer zwei im hinter Nokia ins Wochenende. Die Aktien der spanischen Bank gewannen 1,68 Prozent auf 6,591 Euro. Die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) stiegen 0,78 Prozent. Die großteils verstaatlichte britische Großbank steht im Skandal um manipulierte Libor-Zinssätze vor einer Einigung mit den Behörden in den USA und Großbritannien. Zudem hatte die HSBC die RBS-Papiere auf "Overweight" hochgestuft.

Am Endes des Pariser CAC 40 schlossen die Titel von Michelin nach einer Verkaufsempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Minus von 2,05 Prozent bei 69,93 Euro. Die Margen des Reifenherstellers dürften im Geschäftsjahr 2012 ihren Zenit erreicht haben, hieß es. Die Analysten verwiesen auf die zunehmende Unsicherheit in der Reifenindustrie, die nach zehn Jahren erstmals wieder mit sinkenden Verkaufspreisen konfrontiert werde.

Schlusslicht im Euro-Stoxx-50 waren die Anteilsscheine des deutschen Energiekonzerns RWE. Hier dürfte eine Herunterstufung durch Barclays dem Kurs zugesetzt haben. Die RWE-Aktien büßten 2,36 Prozent ein und gingen mit einem Kurs von 29,98 Euro ins Wochenende.

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