Vielzahl an Unternehmensergebnissen im Blick.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Mittwochvormittag nach den deutlichen Vortagesverlusten mehrheitlich im Plus gezeigt. Marktteilnehmer sprachen von einer Stabilisierung. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit plus 0,14 Prozent bei 2.978,31 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann leicht um 0,23 Prozent auf 9.949,83 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,27 Prozent auf 6.168,70 Punkte.
Unterstützend werteten Experten einen etwas zurückgekommenen Euro-Dollar-Kurs, nach dem jüngsten Aufwärtsschub. Zudem stand vor allem die Vielzahl an vorgelegten Unternehmensergebnissen im Fokus.
Societe Generale verteuerten sich um klare 3,6 Prozent. Die französische Großbank hat dank eines starken Geschäfts auf dem Heimatmarkt ihren Gewinn zu Jahresbeginn gesteigert. Im ersten Quartal legte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut 6 Prozent auf 924 Millionen Euro zu. Damit übertraf es die Erwartungen von Analysten.
Royal Dutch Shell fielen in London um 0,60 Prozent. Die niedrigen Ölpreise haben den Gewinn des britisch-niederländischen Konzerns kräftig gedrückt. Unter dem Strich verdiente Shell im ersten Quartal 484 Mio. US-Dollar und damit 89 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der für die Analysten wichtige bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten hat sich mit 1,55 Mrd. Dollar mehr als halbiert. Er lag aber deutlich über den Marktschätzungen.
Anheuser Busch (AB Inbev) fielen um 2,8 Prozent. Der weltgrößte Bierbrauer kämpft weiter mit Problemen in Brasilien und dem starken Dollar. Konzernweit gingen Umsatz und operatives Ergebnis deutlich zurück. Der Erlös sank um zehn Prozent auf 9,4 Mrd. Dollar. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug der Rückgang 13 Prozent auf 3,46 Mrd. Dollar. Damit schnitt AB Inbev schwächer ab als Experten erwartet hatten.
Air France-KLM verloren ungeachtet besser als erwarteter Ergebnisse 4,3 Prozent an Höhe. Der französisch-niederländische Konzern hat auch dank niedriger Treibstoffpreise den Quartalsverlust überraschend deutlich verringert. Im ersten Quartal sank das operative Minus von 417 Mio. auf 99 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 189 Millionen gerechnet. Der Umsatz stieg 0,4 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro und lag damit leicht über den Markterwartungen.
Siemens legten 1,4 Prozent zu. Dank guter Geschäfte mit Windkraft und Energietechnik sowie schnellerer Sparerfolge hat Siemens überraschend stark zugelegt. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts kletterte im zweiten Quartal auf gut 2,1 Mrd. Euro, das sind 28 Prozent mehr als vor einem Jahr.
A.P. Moller-Maersk legten deutlich um sechs Prozent zu. Der dänische Reederei- und Energiekonzern hat sich im ersten Quartal besser als erwartet geschlagen. Das Unternehmen bekräftigte aber seine Prognose, dass der Gewinn im gesamten Geschäftsjahr "deutlich" niedriger ausfallen werde als 2015 mit 3,1 Mrd. Dollar. Maersk leidet unter dem Ölpreisverfall und der Abkühlung des Welthandels.