Euro-Stoxx-50 verlor 1,84 Prozent oder 62,48 Punkte auf 3.335,68 Einheiten.
Die europäischen Leitbörsen haben sich am Montag im Frühhandel einheitlich mit Kursverlusten gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit minus 1,84 Prozent oder 62,48 Punkte bei 3.335,68 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel um klare 1,79 Prozent oder 194,61 Zähler auf 10.651,78 Punkte. In London präsentierte sich der FTSE-100 mit minus 0,93 Prozent oder 63,72 auf 6.789,72 Punkte.
Kursverluste an der Wall Street vom Freitag haben auch die europäischen Leitbörsen ins Minus gezogen. In den USA hatte ein erfreulich ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht zunächst für etwas Auftrieb gesorgt. Im weiteren Verlauf wurde die Stimmung dann jedoch von der Sorge eingetrübt, dass die US-Notenbank nun doch früher als zuletzt erwartet ihre Leitzinsen erhöhen könnte. Die US-Börsen hatten letztlich mit einem Minus geschlossen. Auch die Abstufung Griechenlands durch die Ratingagentur Standard & Poor's hatte für Abschläge an der Wall Street gesorgt. Die Note wurde von "B" auf "B-" zurückgenommen.
Indessen geht der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras auf vollen Konfrontationskurs zu den Euro-Partnern. Dieser hat am Wochenende in seiner ersten großen Parlamentsrede eine Verlängerung des Hilfsprogrammes für sein Land strikt abgelehnt. Das aktuelle Hilfsprogramm läuft nur noch bis Ende Februar, dann benötigt das Land schnell weitere Hilfen, da es von den Kapitalmärkten abgeschnitten ist.
Marktteilnehmer verwiesen außerdem auf schwache Daten aus China als Belastungsfaktor. So sind die chinesischen Ausfuhren im Jänner entgegen der Erwartungen von Analysten gesunken. Bei den Importen fiel der Rückgang stärker aus als erwartet.
Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage dagegen eher ruhig. In einem europäischen Branchenvergleich zeigten sich vor allem Auto-und Bankwerte schwach. So verloren BMW 2,76 Prozent und Volkswagen gaben 2,68 Prozent ab.
Unter den Bankwerten sackten BNP Paribas mit minus 3,31Prozent ans Ende des Euro-Stoxx-50 ab. Die Analysten von JPMorgan haben ihr Votum für die Aktien von "Neutral" auf "Underweight" gesenkt. Das Kursziel wurde von 58 Euro auf 48 Euro gesenkt. Vergangenen Donnerstag hatte die französische Großbank enttäuschende Jahreszahlen vorgelegt.
In den Fokus rückten zudem UBS und Barclays. Einem Zeitungsbericht zufolge weitet das US-Justizministerium seine Ermittlungen im Devisenskandal gegen die beiden Großbanken aus. Das Ministerium untersuche nun auch Anlageangebote, die auf Devisengeschäften basieren, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit den Ermittlungen vertraute Personen. Geprüft werde, ob die beiden Geldhäuser solche Produkte verkauft haben, ohne die Gewinne aus Devisengeschäften offenzulegen aus denen die Renditen der Produkte erwirtschaftet wurden. UBS fielen im Frühhandel um 1,36 Prozent, Barclays gaben in London 1,94 Prozent ab.
Auch HSBC-Papiere fielen um 1,59 Prozent. Die weltweiten Steuerermittlungen auf der Grundlage gestohlener Kundendaten der Großbank haben insgesamt mehr als 1 Mrd. Euro an Nachzahlungen und Strafgeldern eingebracht, berichteten mehrere Medien, die am Rechercheprojekt "Swiss Leaks" teilgenommen haben. Der Schweizer HSBC-Ableger soll zahlreichen Personen dabei geholfen haben, Millionen vor dem Fiskus zu verstecken.