Nur noch rund 57 Punkte fehlen auf Rekordhoch des DAX (8.770 Punkte).
Die europäischen Börsen dürften zu Wochenschluss mit Gewinnen starten. Der DAX in Frankfurt könnte am Freitag erneut von Fortschritten im US-Haushaltspoker profitieren und weiter Kurs auf sein Rekordhoch nehmen. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex bereits um rund zwei Prozent zugelegt und damit seine Verluste der vergangenen drei Handelstage wieder mehr als wettgemacht. Nun steht der X-DAX als außerbörslicher DAX-Indikator rund eine Stunde vor Börsenstart bei 8.713 Punkten und damit um 0,32 Prozent über dem DAX-Xetra-Schluss am Donnerstag. Damit fehlen nur noch rund 57 Punkte bis zum Rekordhoch des Börsenbarometers, das er am 19. September bei 8.770 Punkten erreicht hatte. Der Future auf den Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 lässt an diesem Morgen eine um 0,17 Prozent höhere Eröffnung erwarten und in London legte der Future auf den FTSE-100 0,52 Prozent auf 6.431,50 Punkte zu.
Die Tatsache, dass alle Beteiligten um eine Lösung bemüht zu sein scheinen, reiche den Märkten aktuell aus, kommentierte ein Händler. In Washington hatten sich führende Vertreter der Republikaner am Donnerstag bereit erklärt, die Schuldenobergrenze der USA zumindest kurzfristig anheben zu wollen.
Am Nachmittag könnte der Markt von Zahlen der US-Banken JPMorgan und Wells Fargo bewegt werden. Da dürfte es laut Robert Halver, Marktstratege der Baader Bank, vor allem darum gehen, ob sich der Anstieg der Zinsen auf die Immobilien-Aktivitäten niedergeschlagen hat. Doch vorher stehen einige deutsche Werte im Blick.
Gegen den Trend am deutschen Markt könnten etwa die Aktien von K+S starten. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) waren sie vorbörslich mit minus 0,25 Prozent die einzigen klaren Verlierer. Der kanadische Konkurrent Potash hatte am Vorabend wegen Marktunsicherheiten seine Gewinnprognose gesenkt.
Die SAP-Papiere könnten dagegen vom erfreulichen Ausblick des indischen IT-Dienstleisters Infosys profitieren. "Zwar lagen die Zahlen zum dritten Quartal von Infosys unter den Erwartungen, das Unternehmen hat aber einen anständigen Ausblick geliefert", sagte einer der Händler und verwies darauf, dass die Infosys-Aktie daher an diesem Morgen um fünf Prozent zulegt. Vorbörslich legten sie jedoch nur etwas zu, während Papiere der Software AG aber um über ein Prozent kletterten.
Adidas-Chef Herbert Hainer sagte dem "Handelsblatt", dass er 2014 mit einem "deutlichen Umsatzsprung“ beim Sportartikel-Konzern rechnet. Bereits im vierten Quartal werde es wieder aufwärts gehen, bestätigte der Manager frühere Angaben. 2014 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien statt. Vor wenigen Wochen hatte Adidas seine Aussichten für das Jahr 2013 senken müssen. Adidas gehörten daraufhin zu den vorbörslichen Favoriten.
Aus dem TecDAX gab es ebenfalls Neuigkeiten: Das Systemhaus Cancom will für Pironet NDH ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot vorgelegen. Je Aktie des Kölner Cloud-Spezialisten wollen die Münchener 4,50 Euro auf den Tisch legen. Der Schlusskurs der Pironet-Aktie im Xetra-Hauptgeschäft lag am Donnerstag allerdings bereits bei 4,53 Euro. Zur Finanzierung will sich Cancom frisches Geld über eine Kapitalerhöhung besorgen. Ein Händler meinte dazu, dass es schwer sein dürfte, die Pironet-Aktien zum von Cancom angegebenen Preis zu erwerben. Die geplante Kapitalerhöhung dürfte die Cancom-Titel zudem belasten.
