Der europäische Leitindex Euro-Stoxx-50 büßte 53,57 Einheiten auf 2.167,15 Punkte ein.
Nach sehr schwachen Vorgaben aus Asien und den USA haben die europäischen Leitbörsen zum Wochenauftakt an ihre deutlichen Verluste vom Freitag angeknüpft. Um 10.05 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.404,17 Punkten, das entspricht einem Minus von 134,16 Einheiten oder 2,42 Prozent. In London gab der FT-SE-100 83,0 Einheiten oder 1,57 Prozent auf 5.209,02 Zähler ab. Der europäische Leitindex Euro-Stoxx-50 büßte 53,57 Einheiten oder 2,41 Prozent auf 2.167,15 Punkte ein.
Die sehr schwache Entwicklung der Wall Street nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht drückte zunächst auf die asiatischen Märkte und sorgte nun auch in Europa für einen verlustreichen Handelsauftakt, kommentierte ein Händler. Davon abgesehen bleiben am Montag impulsgebende Marktdaten Mangelware. Auf der Agenda stehen zum Wochenauftakt nur die Einzelhandelsumsätze der Eurozone, ansonsten müssen die Märkte angesichts der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street ohne wichtige Impulse auskommen.
Wie schon in der Vorwoche kamen auch am heutigen Handelstag die Bankenwerte unter Verkaufsdruck. Aktueller Belastungsgrund ist die anstehende Klagewelle der US-Regierung gegen eine Vielzahl internationaler Finanzinstitute. Vorgegangen wird gegen mehr als ein Dutzend Großbanken, die mit unlauteren Hypothekengeschäften die Finanz- und Wirtschaftskrise vor drei Jahren angeheizt haben sollen. Es sei Klage gegen 17 Banken auf Schadenersatz in Milliardenhöhe eingereicht worden, erklärte die US-Aufsichtsbehörde FHFA. Neben dem deutschen Branchenprimus Deutsche Bank sind davon auch weitere europäische Geldhäuser wie etwa Societe Generale, Credit Suisse oder Royal Bank of Scotland betroffen.
Vor diesem Hintergrund lagen genau diese Titel am unteren Ende des Euro-Stoxx-50. So stürzten Deutsche Bank bisher um 6,61 Prozent auf 24,30 Euro ab, während es für Societe Generale um 4,60 Prozent auf 32,03 Euro nach unten ging. Royal Bank of Scotland gaben in London indes 5,80 Prozent auf 23,40 Pence nach.
Werte aus der Chemiebranche wurden unterdessen von einem negativen Ausblick von Clairant belastet. Der Schweizer Spezialchemiekonzern senkt aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung und der Wechselkursverhältnisse seine Jahresziele. Das Unternehmen erwartet für das laufende Jahr noch einen Umsatz von 7,0 bis 7,2 Mrd. Franken. Die Umsatzerwartungen liegen damit rund 600 Mio. Franken tiefer als noch Mitte Juni. Clairant brachen zuletzt um 11,20 Prozent auf 7,37 Franken ein. Die Branchenkollegen BASF (minus 2,67 Prozent) und Bayer (minus 2,10 Prozent) büßten ebenfalls Verluste ein.
In einem tiefroten Marktumfeld blieben auch Munich Re trotz eines positiven Ausblicks keine Verluste erspart. Der weltgrößte Rückversicherer peilt in den USA ein kräftiges Wachstum an. Bis 2014 will der zuständige Konzernvorstand Peter Röder den Umsatz im wichtigsten Versicherungsmarkt der Welt um fast 40 Prozent auf etwa 7 Mrd. Dollar (4,91 Mrd. Euro) steigern. Munich Re-Papiere gaben, etwas besser als der Frankfurter Markt, 2,18 Prozent auf 85,92 Euro nach.