Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen zu Mittag schwächer

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Unsicherheit um Trump-Politik, Vodafone-Aktie beflügelt.

Die europäischen Leitbörsen haben am Montag im Mittagshandel weiter schwächer tendiert. Marktbeobachter begründeten die Abschläge mit einer zunehmenden Unsicherheit um die Politik der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump.

Der Euro-Stoxx-50 verlor gegen 12.00 Uhr 0,86 Prozent auf 3.274,83 Punkte. Der DAX in Frankfurt fiel um 0,77 Prozent auf 11.723,79 Punkte. Der FTSE-100 gab um 0,87 Prozent auf 7.122,15 Stellen nach.

"Der feste Glaube an die wirtschaftliche Veränderung kann sehr schnell in Unsicherheit über deren Machbarkeit umschlagen", kommentierte der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Es zeige sich, dass man ein Land nicht ausschließlich per Durchsetzungsverordnung regieren könne. Speziell die als Kurstreiber an der Wall Street geltenden geplanten Steuersenkungen müssten erst durch den Kongress.

Datenseitig könnten im weiteren Tagesverlauf noch Zahlen zur deutschen Inflation im Jänner Impulse liefern. In den USA stehen unter anderem Daten zu den Konsumausgaben und den privaten Einkommen im Dezember am Programm.

Bei den Einzelwerten setzten sich Vodafone-Aktien mit einem Plus von 2,84 Prozent klar an die Spitze des FTSE-100. Sie wurden von der Meldung beflügelt, dass der Telekomkonzern eine Fusion seiner indischen Tochter mit dem ebenfalls indischen Mobilfunker Idea Cellular plane. Vodafone bestätigte, sich in Gesprächen mit dem Idea-Eigentümer Aditya Birla Group zu befinden.

Daneben verloren die Titel von Lloyds 1,00 Prozent. Die britische Regierung hat ihren Anteil an der Bank auf unter fünf Prozent reduziert. Finanzminister Philip Hammond hat als Ziel ausgegeben, Lloyds vollständig zu privatisieren. Die Regierung hatte während der Finanzkrise 20,5 Mrd. Pfund in die Bank investiert und hielt einen Anteil von 43 Prozent.

An der Börse in Frankfurt fielen die Papiere von Volkswagen (VW) um 1,57 Prozent. Gute Absatzzahlen für 2016 wurden von der Meldung überschattet, dass der Autohersteller wegen einer Reihe von Mängeln in den USA knapp 600.000 Fahrzeuge zurückrufen wird. Im abgelaufenen Jahr hat VW seinen Absatz um 3,8 Prozent auf 10,31 Millionen Fahrzeuge gesteigert.

In Mailand brachen UniCredit-Aktien um 4,51 Prozent ein und wurden zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt bis Ende Februar eine Strategie, wie die Bank ihre Probleme mit den Darlehen bewältigen will. Die UniCredit hat zum Ende des Jahres die individuellen Kapitalanforderungen (SREP-Quote) der EZB wegen ihrer 12,2 Milliarden Euro schweren Abschreibungen nicht erfüllt.

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