Wiener Börse

Schlussrally lässt ATX ins Plus drehen

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Raiffeisen mit plus 5,2 Prozent Tagessieger im prime market.

Nach einer regelrechten Schlussrally hat die Wiener Börse die Sitzung am heutigen Donnerstag doch noch mit einem Plus abschließen können. Der ATX stieg bei gleichzeitig dünnem Volumen um 4,09 Punkte oder 0,22 Prozent auf 1.888,09 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.880 Punkten.

Auch an anderen Handelsplätzen Europas schafften die Indizes im Schlusshandel noch den Dreh in die Gewinnzone. Zuvor hatten sich die europäischen Aktienmärkte über weite Strecken des Handelstages - belastet von den Bonitätsabstufungen Spaniens und Zyperns durch die Ratingagentur Moody's sowie den daraufhin anziehenden Renditen am spanischen Anleihenmarkt - durchwegs leichter tendiert.

Positiv beeinflusst wurde das Sentiment am Nachmittag von der freundlichen Tendenz an der Wall Street. Nach schwachen Arbeitsmarktdaten hätten die Hoffnungen auf konjunkturstützende Maßnahmen seitens der US-Notenbank Fed wieder zugenommen, begründeten Marktteilnehmer die anziehenden US-Notierungen. Auch der am morgigen Freitag anstehende große Verfall, "Hexensabbat" genannt, könnte seine Schatten in Form größerer Kursschwankungen vorausgeworfen haben, hieß es.

Unter den Wiener Einzelwerten schloss der Bankenwert Raiffeisen mit einem kräftigen Kursplus von 5,19 Prozent auf 23,10 Euro als unumstrittener Spitzenreiter im prime market. Zur Eröffnung war die Aktie noch knapp im Minus gelegen, hatte sich gegen Mittag aber endgültig in die Gewinnzone vorarbeiten und seither ihre Aufschläge sukzessive ausbauen können.

Die schwergewichtige Aktie des Branchenkollegen Erste Group ging mit einem kleinen Plus von 0,07 Prozent auf 13,95 Euro aus dem Handel. Auf gesamteuropäischer Ebene verzeichneten Bankenwerte klare Aufschläge, der entsprechende Sektorindex im Euro-Stoxx-600 verbuchte - vor allem gestützt von den Zugewinnen bei den italienischen Werten - ein Plus von gut eineinhalb Prozent.

Nach schwächerem Verlauf schlossen Andritz mit einem Minus von 0,71 Prozent bei 40,33 Euro, nachdem die Aktie am Vortag bereits deutlich an Terrain eingebüßt hatte. Bei dem Metallpressen-Hersteller Schuler, dessen Übernahme der steirische Anlagenbauer Ende Mai angekündigt hatte, hat sich ein US-Hedgefonds positioniert. Der Finanzinvestor Paul E. Singer kontrolliert mit seinem Fonds Elliott International und anderen Beteiligungsfirmen inzwischen 5,57 Prozent an dem Unternehmen, wie aus mehreren Pflichtmitteilungen vom Donnerstag hervorgeht. Elliott ist bekannt für seine Strategie, sich an Übernahmekandidaten zu beteiligen und auf ein höheres Angebot zu spekulieren oder darauf zu drängen.

Unter den übrigen Schwergewichten gaben OMV um 1,40 Prozent auf 22,14 Euro nach und Immofinanz fielen 0,35 Prozent auf 2,29 Euro. Der Stahlwert voestalpine ging nach einer Berg- und Talfahrt mit plus 1,02 Prozent auf 20,71 Euro aus dem Handel.
 

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