Wiener Börse

Unsicherheiten rund um Zypern belasten ATX

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Zypern soll Bankkunden mit Zwangsabgabe an der Rettung des Staates beteiligen.

Belastet durch die Unsicherheiten rund um das umstrittene Zypern-Rettungspaket hat die Wiener Börse den Handel am Montag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel um klare 25,65 Punkte oder 1,03 Prozent auf 2.470,82 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund drei Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.468 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,15 Prozent, DAX/Frankfurt -0,39 Prozent, FTSE/London -0,48 Prozent und CAC-40/Paris -0,48 Prozent.

   Der Beschluss der Euro-Finanzminister vom Wochenende, dass Zypern seine Bankkunden mit einer Zwangsabgabe an der Rettung des Staates beteiligen soll, sorgte europaweit für Verunsicherung und schickte die Aktienbörsen im Frühhandel auf Talfahrt. Bis Handelsschluss konnten die Indizes ihr Minus zwar wieder etwas eingrenzen, dennoch schlossen die europäischen Leitbörsen einheitlich im roten Bereich.

   Das zypriotische Parlament will am morgigen Dienstag über das Hilfspaket abstimmen. Zuvor soll jedoch die vorgesehene Zwangsabgabe für Kleinanleger nachverhandelt werden. Ursprünglich haben die Euro-Finanzminister vorgesehen, dass Sparer mit bis zu 100.000 Euro Einlagen eine Abgabe von einmalig 6,75 Prozent zahlen müssen, Kunden mit mehr als 100.000 Euro 9,9 Prozent. Die Euro-Gruppe will bereits heute Abend in einer Telefonkonferenz über Änderungen bei der umstrittenen Zwangsabgabe auf Kontenguthaben beraten, hieß es aus Brüsseler EU-Kreisen bzw. bei Vertretern der Euro-Gruppe.

   Europaweit standen zum Wochenauftakt Bankwerte ganz oben auf den Verkaufslisten der Investoren. So büßten Erste Group deutliche 2,72 Prozent auf 23,28 Euro ein und Raiffeisen sackten um 2,43 Prozent auf 29,12 Euro ab.

   Ans Ende der Kurstafel rutschten jedoch Zumtobel ab. Die Papiere des Vorarlberger Leuchtenherstellers verloren klare 4,44 Prozent auf 9,56 Euro. Mit dem heutigen Handelstag sind Zumtobel wieder in den ATX zurückgekehrt. Dafür mussten Strabag den Wiener Leitindex verlassen. Die Titel des Baukonzerns gingen um 0,86 Prozent höher bei 18,26 Euro aus der Sitzung.

   Immofinanz verloren 0,75 Prozent auf 3,18 Euro, nachdem die Analysten der Erste Group ihr Kursziel für die Immo-Titel von 3,40 Euro auf 3,90 Euro angehoben hatten. Die Kaufempfehlung "Buy" blieb bestehen.

   Eine Neueinschätzung gab es außerdem zu den Titeln der Post. Die Analysten der HSBC haben ihr Kursziel für die Post-Aktien von 31,00 Euro auf 33,70 Euro erhöht. Ihr "Neutral"-Votum behalten sie bei. Die Anteilsscheine schlossen um 0,55 Prozent höher bei 32,83 Euro.

   Auch voestalpine beendeten den Handelstag in der Gewinnzone und erhöhten sich um minimale 0,04 Prozent auf 25,77 Euro. Bei dem Stahlkonzern werden Bonds umgetauscht: 71,6 Prozent der Investoren der voestalpine-Hybridanleihe 2007 stimmten den Unternehmensangaben zufolge dem Umtausch in eine neue Hybridanleihe 2013 zu.
 

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