Wall Street

US-Börsen grenzen Verluste ein

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Arbeitsmarktdaten belasteten - Griechenland und G-20-Gipfel im Blickfeld.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Freitag mit Kursabschlägen geschlossen. Zum Wochenausklang sorgten enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten und die bis zur Schlussglocke noch ausstehende Vertrauensfrage des griechischen Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou für Zurückhaltung unter den Anlegern. Zudem belastete, dass vom Gipfel der 20 wichtigsten Industrie-und Schwellenländer (G-20) nicht die erhofften klaren Signale zur Lösung der Schuldenkrise kamen, hieß es aus Marktkreisen. So habe man etwa die Entscheidung über die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim erweiterten Rettungsfonds EFSF auf den Februar vertagt.

Der Dow Jones Industrial Index fiel 61,23 Punkte oder 0,51 Prozent auf 11.983,24 Einheiten. Der S&P-500 Index büßte 7,92 Punkte (minus 0,63 Prozent) auf 1.253,23 Zähler ein. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 11,82 Einheiten oder 0,44 Prozent auf 2.686,15 Zähler.

Die schwächer als erwartet gestiegene Arbeitsmarktdaten in den USA lastete auf der eben erst eingekehrten Ruhe, die auf die überraschende Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) vom Vortag sowie dem abgesagten Referendum in Griechenland zurückzuführen gewesen war. In den USA war die Beschäftigtenzahl im Oktober nur moderat gestiegen, was laut Volkswirten unverändert auf eine wenig dynamische wirtschaftliche Entwicklung hinweist.

Finanzwerte gerieten aufgrund des G-20-Gipfels ins Blickfeld der Investoren. Die führenden Industriestaaten der Welt haben beschlossen, 29 international systemrelevante Banken zu restrukturieren um sie für kommende Krisen besser abzusichern. Zu den genannten Instituten zählen unter anderem Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs und Citigroup.

Ebendiese Titel mussten am heutigen Handelstag federn lassen. So schlossen etwa Bank of America 6,08 Prozent auf 6,49 Dollar und waren damit das Schlusslicht im Dow Jones. JP Morgan gaben um 1,19 Prozent auf 33,97 Dollar nach. Citigroup sanken 1,43 Prozent auf 30,34 Dollar und Goldman Sachs büßten 2,45 Prozent auf 105,04 Dollar ein. In den Fokus gerieten nach Zahlen auch noch die Titel des Versicherungsriesen AIG. Im dritten Quartal musste der Konzern einen Verlust von 4,1 Mrd. Dollar hinnehmen. Die Werte schlossen um 2,92 Prozent tiefer bei 23,91 Dollar.

Unterdessen kam der Börsengang von Groupon ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Internet-Rabattportal hat den größten Internet-Börsengang seit Google hingelegt. Mit dem Verkauf von 35 Millionen Aktien zu einem Ausgabepreis von 20 Dollar nahm das gerade einmal drei Jahre alte Online-Phänomen 700 Mio. Dollar (508 Mio. Euro) ein und damit deutlich mehr als noch vor wenigen Tagen angenommen. Groupon-Titel schlossen bei 26,11 Dollar.

LinkedIn sanken hingegen 5,86 Prozent auf 82,37 Dollar, nachdem das Karriere-Netzwerk einen Verlust für das vergangene Quartal ausgewiesen hatte. Starbucks gewannen indessen nach positiv aufgenommen Zahlen 6,74 Prozent auf 44,19 Dollar.

Nicht überzeugt zeigten sich die Anleger von dem angekündigten Stellenabbau bei Advanced Micro Devices (AMD). Der US-Chiphersteller will bis Anfang 2012 jeden zehnten Mitarbeiter entlassen um mit den eingesparten Mitteln in die Entwicklung stromsparender Chips, die Eroberung von Märkten in Schwellenländern und das Cloud Computing zu investieren. Die Papiere schlossen mit einem Minus von 1,05 Prozent bei 5,67 Dollar.
 

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