Draghi-Aussagen stützen

US-Börsen schließen klar im Plus

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EZB-Chef deutet Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms an.

Die New Yorker Aktienbörsen haben die Sitzung am Donnerstag mit deutlich festeren Kursen geschlossen. Marktteilnehmern zufolge sorgten vor allem die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi sowie gut ausgefallene US-Konjunkturdaten für Auftrieb. Der Dow Jones Industrial Index stieg um satte 211,88 Punkte oder 1,67 Prozent auf 12.887,93 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 22,13 Punkte (plus 1,65 Prozent) auf 1.360,02 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 39,01 Einheiten oder 1,37 Prozent auf 2.893,25 Zähler.

   "Die Europäische Zentralbank wird im Rahmen ihres Mandats alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten", sagte Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), bei einer Rede in London. "Und glauben Sie mir - es wird ausreichen." Diese demonstrierte Entschlossenheit schürte am Markt Hoffnungen auf ein verstärktes Eingreifen der EZB im Kampf gegen die Schuldenkrise, hieß es aus dem Handel.

   Zudem kamen von Konjunkturseite erfreuliche Nachrichten. So sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Darüber hinaus legten die Aufträge für langlebige Güter im Juni dank eines Anstiegs bei Transportflugaufträgen stärker zu als im Vorfeld prognostiziert worden war.

   Daneben blieb die auf Hochtouren laufende Berichtssaison ein marktbeherrschendes Thema. So legten unter anderem die beiden Mischkonzerne 3M und United Technologies ihre Ergebnisse vor. 3M bekam zwar die konjunkturelle Unsicherheit zu spüren, Konzernchefin Thulin wollte trotz des Gegenwinds allerdings nicht an der Gewinnprognose für das Gesamtjahr rütteln, hieß es am Markt. 3M zogen um 2,07 Prozent auf 90,59 Dollar an.

   Dagegen erzielte United Technologies im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinn je Aktie. Mit einem moderaten Plus von 0,44 Prozent auf 72,93 Dollar fanden sich die Papier jedoch weit unten auf der Kurstafel des Dow Jones.

   Positiv fielen auch die Zahlen von Exxon Mobil aus. Trotz des gesunkenen Ölpreises glänzte der Marktführer im zweiten Quartal mit einem Gewinnsprung von 49 Prozent auf 15,9 Mrd. Dollar. Einen Großteil zum Überschuss trug allerdings der Verkauf eines Anteils am Japan-Geschäft bei. Bis Handelsschluss erhöhten sich die Exxon-Papiere um 1,50 Prozent auf 86,52 Dollar.

   Indessen belasteten hohe Einmalkosten den Quartalsgewinn bei Potash. Der Überschuss des weltgrößten Düngemittelherstellers gab dementsprechend um 38 Prozent auf 522 Mio. Dollar nach, zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Potash verloren 1,12 Prozent auf 44,99 Dollar.

   Die trübe Konjunktur in Europa hat Dow Chemical im zweiten Quartal ausgebremst. Das Chemieunternehmen verdiente je Aktie 55 Cent und verfehlte damit die Erwartungen, denn Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 64 Cent gerechnet. Dow Chemical gaben 3,60 Prozent auf 29,18 Dollar ab.

   Deutlich bergab ging es zudem für United Continental (minus 5,93 Prozent auf 19,20 Dollar). Hohe Ausgaben für Treibstoff belasteten das Quartalsergebnis der Fluggesellschaft. Am Ende blieb United Continental ein Gewinn von 339 Mio. Dollar übrig und damit 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

   Daneben sprangen die Aktien des US-Mobilfunkers Sprint Nextel um satte 20,18 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2012 angehoben hatte.

   Im Vorfeld zu der nach Börsenschluss erwarteten Zahlenvorlage sackten Facebook bis zur Schlussglocke um 8,50 Prozent auf 26,845 Dollar ab. Bereits am Mittwochabend waren die schwachen Ergebnisse von Zynga, einem sehr eng mit Facebook verflochtenen Online-Spieleanbieter, ein schlechtes Omen gewesen, hieß es. Nachdem das Unternehmen seine Jahresprognose gekappt hatte, brachen die Papiere am Donnerstag um 37,48 Prozent ein.


 

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