US-Börsen schwächer erwartet

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Die wichtigsten US-Indizes dürften am Donnerstag belastet von mit Enttäuschung aufgenommen Unternehmenszahlen leichter starten.

Gegen 14.40 Uhr fiel der Future auf den US-Leitindex Dow Jones um 0,27 %. Am Dienstag war der Index mit einem Plus von 1,47 % auf 10.015,86 Zähler aus dem Handel gegangen und hatte damit zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern überschritten. Der Future auf den Nasdaq 100 verlor 0,44 % . Der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex hatte am Vortag um 1,39 % auf 1.754,26 Punkte zugelegt.

An der schlechten Stimmung konnten auch positiv ausgefallene Konjunkturdaten nicht viel ändern. So war der Empire State Index im Oktober von 18,88 Punkten im Vormonat überraschend auf 34,57 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Rückgang auf 18,00 Punkte gerechnet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zudem überraschend gesunken.

Goldman Sachs gaben im vorbörslichen Handel kräftig nach. Die US-Bank hatte zwar im dritten Quartal mehr verdient als von Experten erwartet. Händlern zufolge hatten die Erwartungen der Marktteilnehmer insbesondere nach den starken JPMorgan-Zahlen vom Vortag allerdings über den Analystenschätzungen und den vom Unternehmen bekannt gegebenen Zahlen gelegen.

Anleger hätten bei Goldman Sachs "Fantasie-Zahlen" erwartet, kritisierte Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. "Wenn man sich aber vor Augen führt, wo Banken vor einem Jahr gestanden haben, gibt es kaum Grund zur Klage."

Bei der Citigroup, die ebenfalls vor Börsenbeginn Zahlen vorgelegt hatte, zeigte sich dasselbe Bild. Auch hier wurden zwar die Prognosen der Analysten übertroffen, die Hoffnungen der Börsianer aber enttäuscht. Die Titel der Finanzgruppe gaben folgerichtig deutlich nach. Auch Titel anderer Branchenvertreter wie Morgan Stanley, Bank of America und JPMorgan, die am Vortag den Markt positiv überrascht hatten, verzeichneten Verluste.

Cisco Systems standen vorbörslich unter Druck. Der Netzwerkausrüster stößt mit seiner Übernahmeofferte für den norwegischen Videokonferenztechnik-Anbieter Tandberg auf Widerstand. 24 % des Kapitals befänden das Angebot von 3 Mrd. US-Dollar für das Unternehmen als zu niedrig und wollten es nicht annehmen, teilte das Brokerhaus SEB Enskilda mit. Die 21 vertretenen Aktionäre zeigten sich offen für ein höheres Angebot von Cisco oder einem anderen Interessenten.

Oracle dürften nach der Vorstellung einer neuen Software auf Interesse stoßen. Am Mittwoch (Ortszeit) hatte Unternehmenschef Larry Ellison auf einer Produktmesse in San Francisco das neue Programm enthüllt, mit dem er endlich dem deutschen Konkurrenten SAP im großen Stil Kunden abjagen will.

Die Applikationen namens "Fusion Apps" stehen am Ende einer 5 Jahre dauernden Softwareentwicklung, die sich Oracle Milliarden von Dollar kosten ließ. Im nächsten Jahr will Oracle mit Software für Buchhaltung, Personalverwaltung, Einkauf, Vertrieb und Marketing an den Start gehen. Weitere Funktionen sollen folgen.

Papiere des Zeitungsverlages New York Times zeigten sich vorbörslich unverändert. Die Gruppe gab ihre Verkaufspläne für die verlustreiche Zeitung "Boston Globe" auf. Nach den jüngsten Kostensenkungen habe sich die Lage des größten Blattes in Neuengland stabilisiert, hieß es zur Begründung.

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