US-Börsen

US-Wachstumsdaten und Bilanzen im Fokus

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US-Wirtschaft im zweiten Quartal etwas weniger als erwartet gewachsen.

Die New Yorker Aktienbörsen haben die Sitzung am Donnerstag ohne klare Richtung beendet. Der Dow Jones verlor minimale 5,41 Einheiten oder 0,03 Prozent auf 17.745,98 Zähler. Der Leitindex bewegte sich damit nach mehreren Vorzeichenwechseln im Verlauf nur sehr wenig vom Fleck.

   Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index erhöhte sich um hauchdünne 0,06 Punkte auf 2.108,63 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index legte 17,05 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 5.128,79 Zähler zu.

   Einen Tag nach der US-Notenbanksitzung erhielten insbesondere neue Daten Aufmerksamkeit. Am Mittwoch hatte die Fed-Chefin Janet Yellen zwar erneut keine konkreten Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende gegeben, ließ die Türe für eine Leitzinserhöhung aber weiter offen. Im Kommentar schrieb die Notenbank, dass sie eine Zinserhöhung von "einigen weiteren" Verbesserungen am Arbeitsmarkt abhängig mache.

   Einen neuen Hinweis auf die Situation am US-Jobmarkt lieferten heute die Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Diese sind in der vergangenen Woche zwar wieder etwas gestiegen, blieben mit 267.000 Anträgen aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Level. In der Woche zuvor war die Zahl der Erstanträge auf das niedrigste Niveau seit November 1973 gefallen.

   Zudem hat sich die US-Wirtschaft im zweiten Quartal spürbar erholt und wuchs aufs Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent. Analysten hatten jedoch mit einem etwas stärkeren Wachstum von rund 2,5 Prozent gerechnet. Allerdings fiel die Entwicklung im ersten Quartal besser aus als bisher gedacht: Anstatt einer ursprünglich ermittelten Schrumpfung um 0,2 Prozent ergibt sich nach revidierten Zahlen ein Zuwachs um annualisiert 0,6 Prozent.

   Die Anleger seien nun unsicher, wie die Daten auszulegen sind und ob sie die Fed zu einer baldigen Straffung der geldpolitischen Zügel animieren könnten, kommentierten Marktteilnehmer. Daher dürfte auch der morgen anstehende Arbeitskostenindex, der Auskunft über die Lohn- und Gehaltsentwicklung in den USA gibt, genau unter die Lupe genommen werden, hieß es.

   Unternehmensseitig standen die Zwischenbilanzen von Facebook, T-Mobile US und Procter & Gamble im Blick. Facebook enttäuschte mit seinen Ergebnissen, die Papiere fielen um 1,84 Prozent. Im zweiten Quartal musste das Soziale Netzwerk wegen steigender Investitionen einen Gewinnrückgang hinnehmen. Unterm Strich blieben 719 Mio. Dollar und damit neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, die Kosten steigen gleichzeitig um mehr als vier Fünftel.

   Auch die Zahlen von Procter & Gamble (P&G) fielen schwach aus: Der starke Dollar hat dem Konsumgüterkonzern den sechsten Umsatzrückgang in Folge eingebrockt. Im vierten Geschäftsquartal fielen die Erlöse um 9 Prozent auf 17,8 Mrd. Dollar. Die P&G-Aktien büßten klare 4,01 Prozent ein und bildeten damit das Schlusslicht im Dow Jones.

   Einen sattes Kursplus strichen dagegen T-Mobile US mit plus 4,91 Prozent ein. Mit einer Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf rund 8,2 Mrd. Dollar sowie mit einer erneut erhöhten Prognose für das nächste Quartal konnte der Telekom-Konzern die Investoren überzeugen.

   Indessen musste der israelische Pharmahersteller Teva nach der verlorenen Übernahmeschlacht gegen den US-Konkurrenten Mylan einen Gewinnrückgang vermelden: Der Überschuss schrumpfte im zweiten Quartal um gut ein Viertel auf 539 Mio. US-Dollar. Für die Papiere ging es bis Handelsschluss um 2,55 Prozent bergab.
 

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