In einem freundlichen europäischen Umfeld hat sich die Wiener Börse am Donnerstag mit Kursaufschlägen präsentiert. Auch die Indizes anderer europäischer Börsen zeigten sich in der Gewinnzone. Von der Konjunkturseite werden am Nachmittag mit Spannung die Zahlen zum US-Arbeitsmarkt erwartet.
Ein wenig erholt zeigten sich an der Wiener Börse die Anteilsscheine der Telekom Austria. Nachdem die Papiere am Mittwoch um 13,9 % eingebrochen waren, tendierten sie um 2,44 % fester bei 10,09 Euro. "Das Kursplus ist nach den gestrigen Verlusten jedoch noch recht verhalten", kommentierte ein Händler in Wien.
Große Analystenhäuser reagierten auf den schwachen Ausblick bei der Telekom reihenweise mit Herabstufungen. Die Wertpapierspezialisten der ING haben die Titel von "Buy" auf "Hold" abgestuft, JP Morgan hat das Kursziel von 13,5 auf 11,5 Euro nach unten revidiert. Die Experten von Bank of America und der Deutsche Bank haben ihr Kursziel ebenfalls gesenkt. "Interessant wird nun, was Goldman Sachs mit den Titeln macht, nachdem sie die Papiere nach den letzten Quartalszahlen auf ihre Conviction Buy List gesetzt haben", so der Händler.
Einen positiven Ausblick auf das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2009/10 hat der Energieversorger EVN vorgelegt. Demnach erwartet der niederösterreichische Konzern ein stabiles EBIT bei einem leichten Umsatzplus. Außerdem werde eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik angestrebt, hieß es. Die Titel stiegen um 1,09 % auf 13,04 Euro.
Flughafen Wien befestigten sich nach der Vorlage von Passagierzahlen leicht um 0,14 % auf 35,14 Euro. Der Passagierrückgang hat sich im November weiter verlangsamt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden um 1,8 % weniger Fluggäste abgefertigt.
Unter den Indexschwergewichten konnten sich die Bankenwerten nach kräftigen Vortagesverlusten in einem europaweit starken Umfeld wieder erholen. Erste Group notierten um 2,32 % fester bei 27,83 Euro und Raiffeisen stiegen um 0,88 % auf 42,4 Euro.
Der ATX Prime notierte bei 1.167,84 Zählern und damit um 0,95 % oder 11,02 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 25 Titel mit höheren Kursen, 17 mit tieferen und 2 unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.780.351 (Vortag: 3.394.324) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 41,215 (86,03) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.