Schluss

Wiener Börse: ATX schließt schwächer

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RBI nach Nomura-Kaufempfehlung obenauf, Erste klar tiefer.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch in einem europaweit negativen Handelsumfeld schwächer geschlossen. Der ATX fiel 13,84 Punkte oder 0,54 Prozent auf 2.551,94 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 53 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.605 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,41 Prozent, DAX/Frankfurt -0,35 Prozent, FTSE/London -0,43 Prozent und CAC-40/Paris -0,87 Prozent.

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich zur Wochenmitte einheitlich tiefer, nachdem am Vortag die geschürte Hoffnung auf eine unvermindert lockere US-Geldpolitik noch gestützt hatte. Als zusätzlicher Belastungsfaktor wurden erneut bestärkte Sorgen rund um Chinas Bankensystem genannt. Bereits die asiatischen Leitbörsen litten unter stark gestiegenen Geldmarktzinsen in China, die wachsendes Misstrauen innerhalb der Bankbranche vermuten lassen. Im Verlauf publizierte Konjunkturdaten wie die US-Importpreise im September und der französische Insee-Geschäftsklima-Index für Oktober fanden wenig Beachtung.

In den Blickpunkt rückte unterdessen einmal mehr der Bankensektor: Nicht nur das drohende Ungemach für Chinas Kreditbranche, auch Sorgen über unerwartet hohe Strafzahlungen wegen Rechtsstreitigkeiten und die Auflagen für den EZB-Bankenstresstest nannten Händler als Grund für die heutigen Verluste der Bankaktien. In einem europäischen Branchenvergleich sackte die Bankbranche um 2,86 Prozent ab, im Sog dessen verloren auch Erste Group 2,27 Prozent auf 24,10 Euro.

Hingegen stärkten sich Raiffeisen um 4,21 Prozent auf 26,25 Euro. Ein Analyst verwies auf eine Studie der japanischen Nomura, in welcher die Empfehlung für die Raiffeisen-Aktie um zwei Stufen von "Reduce" auf "Buy" hochgestuft wurde.

Fester gingen zudem CA Immo (plus 1,13 Prozent auf 11,14 Euro) und AT&S (plus 1,05 Prozent auf 7,02 Euro) aus dem Handel, während die zuletzt sehr gut gesuchten Valneva um 2,15 Prozent auf 4,73 Euro nachgaben.

Die Aktien der Telekom Austria zeigten sich mit plus 0,42 Prozent auf 5,95 Euro etwas höher, nachdem sie am Vortag deutliche 5,70 Prozent eingebüßt hatten. Dabei gab es heute einmal mehr schlechte Nachrichten für den teilstaatlichen Konzern: Nur einen Tag nach dem Erwerb von Mobilfunkfrequenzen um eine Mrd. Euro senkt die Rating-Agentur Moody's ihr Rating für die Telekom von Baa1 auf Baa2. Der Ausblick bleibt aber stabil, eine weitere Abwertung zeichnet sich damit derzeit nicht ab. Moody's geht davon aus, dass die Ausgaben für die Frequenzen einen negativen Effekt auf die Finanzzahlen der Telekom haben wird.

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