Die Auswirkungen der Finanzkrise mildern sich langsam ab.
Nach einem turbulenten Verlauf mit vielen Höhen und Tiefen konnte die Wiener Börse im abgelaufenen Börsenjahr 2009 fast die Hälfte der Kursverluste wieder gut machen, die sie seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor schon mehr als zwei Jahren erlitten hat. Der Fließhandelsindex ATX notierte zum Jahresabschluss bei 2.495,56 Zählern und damit um 42,54 Prozent über dem Jahres-Ultimo von 2008.
Seit dem Jahrestief im März stieg der ATX sogar um 80 Prozent. Im Vorjahr, dem schlimmsten Jahr seit dem 19-jährigen Bestehen des ATX, war das Kursniveau um über 60 Prozent gefallen.
Der Wiener Finanzplatz schneidet 2009 deutlich besser ab als die großen internationalen Börsen, was auch damit zusammenhängt, dass er im Vorjahr von den internationalen Investoren für das hohe Ost-Engagement abgestraft wurde. Für Börsenvorstand Heinrich Schaller ist die diesjährige positive Abweichung deswegen auch nicht übertrieben ausgefallen.
Der Dow Jones Industrial der New Yorker Börse etwa konnte heuer rund 20 Prozent dazu gewinnen, in etwa genau soviel wie auch der Eurostoxx50 oder der Nikkei225 der Börse in Tokio. Auch gegenüber dem Frankfurter DAX liegt der ATX besser. Die größten Gewinne konnten Anleger allerdings mit brasilianischen oder chinesischen Aktien machen.
Von den 20 im ATX vertretenen börsennotierten Unternehmen weisen diesmal nur drei eine negative Jahresperformance auf, nämlich die Post AG (-16 Prozent), der Verbund (-8 Prozent) und die Telekom Austria (-3,7 Prozent). Spitzenreiter ist der Internetwettanbieter bwin, dessen Aktienkurs sich seit Jahresbeginn von 13 auf über 40 Euro mehr als verdreifacht hat.
Bis Mitte März hat es heuer gedauert, bis die durch die Finanzkrise ausgelösten Kursabstürze abgebremst werden konnten. Am 9. März markierte der ATX mit 1.379 Punkten sein diesjähriges Jahrestief, das Jahreshoch wurde am 20. Oktober mit 2.775 Punkten erreicht.