Der ATX stieg um 17,17 Punkte oder 0,68 Prozent auf 2.548,72 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Freitag etwas fester geschlossen. Der ATX stieg um 17,17 Punkte oder 0,68 Prozent auf 2.548,72 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,47 Prozent, DAX/Frankfurt -0,02 Prozent, FTSE/London -0,80 Prozent und CAC-40/Paris +0,00 Prozent.
Bestimmendes Thema waren über weite Strecken des Tages die deutlichen Kursgewinne der Telekom Austria-Aktie. Im Späthandel zogen dann noch einige Index-Schwergewichte wie Erste Group und voestalpine an und hievten damit den ATX noch etwas weiter nach oben.
Telekom Austria schlossen mit einem deutlichen Plus von 2,73 Prozent auf 6,09 Euro. Im Verlauf hatte die Aktie zeitweise sogar mehr als sieben Prozent zugelegt und damit neue Jahreshochs erreicht. Bereits am Donnerstag war die Telekom-Aktie mit deutlichen Gewinnen aufgefallen. Am Mittwoch hat für den mexikanischen Milliardär Carlos Slim und seinen Mobilfunkanbieter America Movil die zwölfmonatige Frist für ein Übernahmeangebot an die Telekom Austria-Aktionäre von mindestens 9 Euro je Aktie geendet.
Wenn Slim nun seinen Anteil weiter erhöht und damit ein Pflichtangebot an die anderen Aktionäre legen muss, kann dies nun zu deutlich günstigeren Preisen erfolgen. Slim hält momentan offiziell 23,6 Prozent der teilstaatlichen Telekom.
Am Markt herrschte am Freitag Rätselraten über die Kursanstiege. Bekannt sei am Markt nichts, "man kann nur vermuten, dass es da einen Zusammenhang gibt", sagte ein Aktienhändler. Zukäufe von Carlos Slim selbst können zwar nicht ausgeschlossen werden, erscheinen aber wenig plausibel, hieß es.
"Wenn America Movil tatsächlich ein Angebot an alle Aktionäre will, würde ein Zukauf am Markt aus heutiger Sicht wenig Sinn machen. Mit dem Zukauf am Markt wäre ein Anstieg des Kurses und damit ein teureres Angebot verbunden", hieß es in Marktkreisen. Wahrscheinlicher scheine, dass die Fantasie auf eine mögliche Übernahme andere spekulative Käufer auf den Plan gerufen hat.
Gute Nachfrage gab es am Freitag auch in den beiden Bank-Schwergewichten. Raiffeisen stiegen um 2,51 Prozent auf 24,51 Euro. Erste Group legten 1,98 Prozent auf 23,65 Euro zu. voestalpine gewannen 1,60 Prozent auf 35,35 Euro an. Schwach zeigten sich unter den ATX-Schwergewichten Andritz und fielen um 2,43 Prozent auf 43,13 Euro.
Die kommende Woche dürfte vor allem von Konjunkturdaten bestimmt sein, kursrelevante Unternehmenszahlen stehen in Wien kaum an. Wichtige Impulse dürfte vor allem der am Freitag angesetzte monatliche US-Arbeitsmarktbericht bringen. Die US-Notenbank macht ihre Geldpolitik von der Lage am Arbeitsmarkt abhängig, von dem Bericht werden daher wichtige Hinweise auf den weiteren Kurs der Notenbanker erhofft. Mit Spannung verfolgt werden dürfte auch der Haushaltsstreit in den USA.