Die angekündigte Notenbankaktion gibt den Banken weiter Auftrieb.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei hohem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 33,2 Punkte oder 1,63 % auf 2.067,15 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwei Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.065 Punkten.
Im Einklang mit dem europäischen Sentiment bewegte sich der ATX zum Wochenausklang konstant im grünen Bereich. Nach einem europaweit positiven Handelsverlauf mussten die Leitbörsen am späten Nachmittag jedoch wieder einen Gutteil ihrer Gewinne einbüßen. Händler begründeten dies mit Gerüchten, dass sich an dem Griechenland-Hilfspaket doch nicht so viele private Gläubiger beteiligen würden wie erhofft. Ursprünglich hatte der Welt-Bankenverband IIF erwartet, dass 90 % der Investoren an Bord seien. Nun dürften jedoch nur etwas weniger als 75 % mitmachen, hieß es.
Im Blick war zudem den gesamten Handelstag über das Treffen der EU-Finanzminister, an welchem erstmals auch US-Ressortchef Timothy Geithner teilnahm. Darüber hinaus stand zu Mittag der Verfallstermin für Optionen und Futures auf Aktien und Indizes auf der Agenda. Händlern zufolge verlief die Verfallsperiode aber weitgehend ereignislos.
Gut gesucht zeigten sich erneut die heimischen Finanzwerte. Bereits am Vortag konnten diese von der Ankündigung der EZB, den Banken der Eurozone in Kooperation mit führenden Notenbanken zusätzliche Dollar-Kredite zu gewähren, profitieren. Erste Group (plus 1,51 % auf 20,98 Euro) und Raiffeisen (plus 1,32 % auf 24,10 Euro) schlossen klar im Plus. Auch Vienna Insurance Group legten satte 7,09 % auf 29,00 Euro zu.
Der Strumpfhersteller Wolford legte positive Zahlen für das erste Quartal vor, die Ergebnisse fielen besser aus als im Vorfeld erwartet worden war. Das Unternehmen konnte zum Vorjahreszeitraum seinen Umsatz um 6,5 % steigern und dabei den Periodenverlust um 30,2 Prozent reduzieren. Aufgrund der hohen Umsätze sowie des erfreulichen Ebitda bewerteten auch die Wertpapierspezialisten der UniCredit das Wolford-Ergebnis als positiv. Derzeit empfehlen die Analysten die Aktien mit "Hold" und einem Kursziel von 26,00 Euro. Die Titel erhöhten sich um 6,29 % auf 23,39 Euro zu.
Einen Blick wert waren darüber hinaus die Titel der Lenzing (minus 1,83 % auf 82,95 Euro) und Mayr-Melnhof (plus 2,75 % auf 69,90 Euro). Beide Werte werden ab dem kommenden Montag neu in den ATX aufgenommen. Aus dem Leitindex ausscheiden müssen stattdessen Intercell (minus 0,81 % auf 1,95 Euro) und Semperit (plus 0,66 % auf 29,18 Euro), welche ab dann nur noch im ATX Prime Market notieren werden. Darüber hinaus wird im Zuge dieser Umstrukturierung die Gewichtung der Erste Group leicht erhöht.