Der ATX fiel 29,72 Punkte oder 1,17 Prozent auf 2.510,90 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel 29,72 Punkte oder 1,17 Prozent auf 2.510,90 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 19 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.530 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,31 Prozent, DAX/Frankfurt -0,54 Prozent, FTSE/London -0,20 Prozent und CAC-40/Paris -1,01 Prozent.
Dabei beließ die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent, EZB-Chef Mario Draghi erwartet die Inflation in der Eurozone zudem bis mindestens 2015 deutlich unter der Zielmarke der Notenbank. Besser als erwartet fielen die Konjunkturnachrichten aus den USA aus: So hat das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft nach einer zweiten Schätzung 3,6 Prozent betragen, die Erstschätzung wies ein Wachstum von 3,1 Prozent aus.
Ebenso positiv fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA aus, die überraschend stark rückläufig waren. Damit blicken die Anleger gespannt auf den am morgigen Freitag anstehenden US-Jobreport. Dieser dürfte weitere Hinweise liefern, ob die US-Notenbank Fed bereits im Dezember oder Jänner ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm drosseln wird.
Im Wiener prime market rutschten Vienna Insurance Group (VIG) mit minus 5,15 Prozent auf 34,60 Euro ans untere Ende der Kurstafel. Ein Wiener Händler sprach von Verkaufsdruck nach einer Platzierung von deutlich über zwei Millionen VIG-Papieren zu einem Preis zwischen 33,55 und 34,00 Euro, als Verkäufer werde die französische Bank BNP Paribas vermutet. Diese hat heute den erwarteten Zukauf der polnischen BGZ Bank für umgerechnet 1 Mrd. Euro publik gemacht, womit der Verkauf der VIG-Papiere Teil einer möglichen Umschichtung sein könne, hieß es weiter.
Ebenso deutlich schwächer präsentierten sich neben OMV (minus 2,69 Prozent) und Immofinanz (minus 1,29 Prozent) auch die Bankenwerte Raiffeisen (minus 1,07 Prozent) und Erste Group (minus 0,40 Prozent). Die Erste Privatstiftung, Kernaktionär der Erste Group, kontrolliert nur noch 21,7 Prozent an dem Geldhaus. Durch den Verkauf von 8,5 Mio. Erste-Aktien im Zuge einer Privatplatzierung ist die Erste oesterreichische Spar-Casse Privatstiftung direkt und indirekt von vormals 23,6 Prozent zurückgefallen, teilte die Stiftung mit.
Bei der deutschen Andritz-Tochter Schuler drückt der geplante Konzernumbau auf das Ergebnis. Die Tochter des steirischen Anlagenbauers dämpft wegen hoher Kosten für den geplanten Konzernumbau die Erwartungen für die nahe Zukunft. Frühestens 2015 werde der Konzern wieder ähnlich profitabel sein wie heute, teilte das Unternehmen aus Göppingen am Donnerstag mit. Auch bei den Erlösen sind die Prognosen erst einmal zurückhaltend - doch langfristig nimmt Schuler die Zwei-Milliarden-Marke in den Fokus. Andritz gingen mit plus 0,07 Prozent auf 45,12 Euro aus dem Handel.