Fico-Aussagen belasten

Wiener Börse schließt unter 2.000 Punkten

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Slowakischer Premier sieht Risiko für Auseinanderbrechen der Eurozone bei 50%.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Der ATX fiel um 35,03 Punkte oder 1,73 Prozent auf 1.989,75 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.013 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,75 Prozent, DAX/Frankfurt -1,63 Prozent, FTSE/London -0,41 Prozent und CAC-40/Paris -1,01 Prozent.

Nach moderaten Verlusten im Tagesverlauf hat der ATX im Späthandel sein Minus stark ausgebaut und ist unter die Marke von zweitausend Punkten gerutscht. Auch an anderen Börsen ging es stark nach unten. Händler erklärten die plötzliche Korrektur mit Aussagen des slowakischen Premierministers Robert Fico. Der Premier sagte laut Nachrichtenagenturen in Bratislava, dass er ein 50-prozentiges Risiko für ein Auseinanderbrechen der Eurozone sieht.

Fast alle großen ATX-Werte schlossen am Donnerstag im Minus. voestalpine verloren etwa 2,98 Prozent auf 22,32 Euro. Andritz büßten 2,48 Prozent auf 40,89 Euro ein. OMV fielen um 1,78 Prozent auf 25,98 Euro. Auch die Bankwerte gaben stark nach. Raiffeisen fielen um 3,39 Prozent auf 25,79 Euro, Erste Group schlossen mit einem Minus von 2,12 Prozent bei 15,45 Euro.

Unter den größeren Titeln konnten sich lediglich Telekom Austria gegen den negativen Trend stemmen und schlossen unverändert zum Vortag bei 6,27 Euro. Die Analysten der UBS haben zuletzt ihre Einstufung für die Telekom Austria-Aktie von "Sell" auf "Neutral" verbessert, ihr Kursziel aber gleichzeitig von 6,60 auf 6,00 Euro gesenkt.

Für Impulse sorgte auch weiter die laufende Ergebnisberichtssaison. So stiegen Warimpex nach Vorlage von Ergebnissen um 3,91 Prozent auf 0,72 Euro. Der Hotelbetreiber und Immobilienentwickler hat für das erste Halbjahr 2012 einen Periodengewinn von 604.000 Euro ausgewiesen, nach einem Verlust von 3,16 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

EVN schlossen nach Zahlen mit einem kleinen Minus von 0,19 Prozent bei 10,63 Euro. Der Versorger hat in den den ersten drei Quartalen seines Geschäftsjahres 2011/12 Gewinn und Umsatz gesteigert. Strabag gewannen im Vorfeld der am Freitag anstehenden Ergebnisveröffentlichung des Baukonzerns 2,84 Prozent auf 17,90 Euro.

Mit Spannung erwartet wird an den Börsen nun die am Freitag beginnende Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole in den USA. Börsianer erhoffen sich von US-Notenbankchef Ben Bernanke Hinweise auf weitere geldpolitische Maßnahmen.

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