Sorgen um straffere US-Geldpolitik und Chinas Finanzmarkt belasten.
Die Wiener Börse hat am Freitag ihre seit Mittwoch anhaltende Talfahrt fortgesetzt. Nach einem freundlichen Frühhandel ging der ATX letztlich um 42,84 Punkte oder 1,85 Prozent tiefer bei 2.277,50 Einheiten aus dem Handel. Das ist der tiefste Stand im laufenden Börsenjahr. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 58 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.335 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,37 Prozent, DAX/Frankfurt -1,75 Prozent, FTSE/London -0,70 Prozent und CAC-40/Paris -1,10 Prozent.
Neben der künftigen Geldpolitik der US-Notenbank Fed bleibt China nach der jüngsten Aufregung an dessen Finanzmarkt ein wichtiges Thema an den Börsen. Verwirrung herrschte über Gerüchte, die chinesische Zentralbank gebe ihren Großbanken doch wieder neue Kapitalspritzen. Ob die Währungshüter wirklich eingelenkt haben, blieb unklar.
Der heute zu Mittag stattgefundene große Verfallstag („Hexensabbat“) an den Terminmärkten führte an der Wiener Börse unterdessen zu keinen größeren Kursbewegungen. Bedeutende Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten blieben am Berichtstag aus.
In Wien rückten die Titel der Österreichischen Post in den Fokus und schlossen um 0,81 Prozent fester bei 31,20 Euro. Der heimische Logistik- und Postkonzern übernimmt 25 Prozent des türkischen Paketdienstleisters Aras Kargo. Für das Jahr 2016 gibt es eine Option, die Beteiligung auf 75 Prozent aufzustocken. Für die ersten 25 Prozent wurden rund 50 Mio. Euro gezahlt.
Unter den ATX-Werten konnten sonst nur Mayr-Melnhof (plus 0,25 Prozent auf 82,20 Euro), AMAG (plus 0,30 Prozent auf 23,50 Euro) und conwert (plus 0,28 Prozent auf 7,75 Euro) zulegen. Stärkster Wert im Wiener prime market waren indessen die Anteilsscheine des Intercell-Nachfolgers Valneva, die um 5,83 Prozent auf 3,27 Euro nach oben rückten. Die Titel des Impfstoffherstellers haben seit deren Handelsaufnahme Ende Mai mehr als 40 Prozent an Wert eingebüßt.
Deutliche Kursverluste gab es hingegen bei den Versicherungswerten von Vienna Insurance Group (minus 2,78 Prozent auf 35,83 Euro) und UNIQA (minus 2,91 Prozent auf 10,00 Euro). Abgeschlagen gingen auch die Banktitel von Raiffeisen (minus 0,48 Prozent auf 38,90 Euro) und Erste Group (minus 2,79 Prozent auf 21,95 Euro) aus dem Handel. Noch deutlicher ging es für die OMV-Aktien nach unten, die um 3,21 Prozent tiefer bei 34,98 Euro aus dem Handel gingen.